Diabetes Riding Camp: Pferde helfen jungen Typ-1-Diabetikern

Im Frühjahr 2013 fand das erste Diabetes Riding Camp statt, in dessen Verlauf die jungen Teilnehmer lernten, besser mit ihrer Stoffwechselerkrankung umzugehen.  Verlinkung für das Foto: http://www.diabetesridingcam.de/
Im Frühjahr 2013 fand das erste Diabetes Riding Camp statt, in dessen Verlauf die jungen Teilnehmer lernten, besser mit ihrer Stoffwechselerkrankung umzugehen. Quelle: Diabetes Riding Camp

„Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“ besagt ein bekanntes Sprichwort. Einen Beitrag dazu leistet das Diabetes Riding Camp, wo Kinder und Jugendliche, die an Diabetes mellitus Typ 1 leiden, lernen, besser mit ihrer Erkrankung zu leben.

Im Verlauf des mehrtägigen Camps erwartet die Teilnehmer ein abwechslungsreiches Programm, das sich aus Reitunterricht, Erfahrungsaustausch und Diabetes-Schulungen zusammensetzt. Selbstverständlich müssen die Teenager auch die auf einem Reiterhof anfallenden Arbeiten verrichten: So steht das Striegeln und Füttern der Rösser und das Ausmisten des Stalls auf der Tagesordnung. Jedem „Zuckersüßen“ wird zu Camp-Beginn ein Traber zugeteilt, um den er sich kümmern muss.

Damit verfolgt der Initiator des Camps, Dr. Karl Florian Schettler, ein Ziel: „Diese Interaktion, das Übernehmen von Verantwortung für ein eigenes Pferd und das Erleben in der Gruppe, dass man nicht alleine ist mit seiner Diagnose, ist das Erfolgsrezept des einwöchigen Diabetes Riding Camps“, erläutert der Diabetologe, der als Oberarzt im Kinderkrankenhaus St. Marien in Landshut tätig ist. Besonders in der Pubertät würden viele junge Diabetiker die Balance verlieren, indem sie sich täglich fragten, warum ausgerechnet sie anderes als die anderen sein müssen.

Um den Heranwachsenden zu helfen, ihre Diagnose zu akzeptieren, hat der passionierte Hobby-Reiter das Projekt Diabetes Riding Camp im Frühjahr 2013 ins Leben gerufen. „Als Reiter weiß ich, wie wertvoll und hilfreich diese Tiere auch bei der Therapie von kranken Menschen sind“, unterstreicht er. „Es gibt kaum ein anderes Tier, das so sensibel mit dem Menschen interagiert wie der galoppierende Vierbeiner.“

Logischerweise spielt auch das Gemeinschaftsgefühl eine große Rolle. Innerhalb der Gruppe können sich die Teilnehmer prima über ihren Diabetes austauschen, sich gegenseitig Tipps geben oder sich ganz offen ihren Kummer von der Seele reden. Die Reiterhof-Woche zeigt somit den Jugendlichen auf, dass sie mit ihrem Diabetes nicht alleine sind. Gleichzeitig offeriert sie ihnen Lösungsansätze, wie sie ihre Stoffwechselerkrankung zukünftig leichter managen können. Das regelmäßige Messen des Blutzuckers, das Berechnen von Broteinheiten und eine ausgewogene Ernährung sind Themenfelder, die behandelt werden.

Ein ganz wichtiger Aspekt ist die sportliche Betätigung: Dr. Karl Florian Schettler und seinem Team ist es ein großes Anliegen, dass sich die Teenager während des Camps viel bewegen, um ihnen klarzumachen, dass sich Sport und Diabetes gut miteinander vereinbaren lassen.

Übrigens: Das Diabetes Riding Camp finanziert sich bis auf einen kleinen Eigenanteil der Teilnehmer vor allem durch Spenden. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe unterstützt das Projekt bereits ideell. Förderer des Diabetes Riding Camps sind unter anderem Roche sowie die DiabetikExpress GmbH.

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