Schulanfang: Was Lehrer im Umgang mit „zuckersüßen“ i-Dötzchen beachten sollten

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Schulanfang & Diabetes: Gerade für alle „zuckersüßen“ i-Dötzchen stellt der neue Lebensabschnitt eine besondere Herausforderung dar. © Robert Kneschke / Fotolia

Für viele Kinder bricht in den nächsten Tagen ein neuer Lebensabschnitt an: Sie werden eingeschult. Gerade für alle „zuckersüßen“ i-Dötzchen stellt der Schulalltag eine besondere Herausforderung dar. Kommen Kinder mit Diabetes in die Schule, müssen sie lernen, eigenverantwortlich mit ihrer Stoffwechselerkrankung umzugehen. Denn inwieweit Lehrer beispielsweise beim Blutzuckermessen oder Insulinspritzen helfen sollten, ist bundesweit uneinheitlich geregelt. Die Rechtslage hängt von den einschlägigen Schulgesetzen, den beamtenrechtlichen Regelungen der Bundesländer und den Erlassen der Kultusministerien ab.

Viele Lehrer empfinden die Rechtslage als unklar und möchten die Verantwortung für ein Kind, das an Diabetes leidet, nicht übernehmen. Sie versuchen deshalb, schwierige Situationen von vornherein zu vermeiden und befreien betroffene Kinder und Jugendliche teilweise von sportlichen Veranstaltungen oder Ausflügen. „Junge Menschen mit Diabetes brauchen weder geschont zu werden, noch sollten sie eine Sonderrolle spielen“, betont Professor Dr. med. Thomas Danne, Chefarzt am Kinderkrankenhaus auf der Bult in Hannover vor diesem Hintergrund. Sie seien genauso belastbar wie ihre gesunden Altersgenossen.

Erzieher und Mitschüler sollten jedoch einige Fakten kennen: Beim Sport oder unter Stress könne der Blutzucker stark schwanken. Das Risiko, von einer Hypo heimgesucht zu werden, steige. Daher rät Professor Danne, Traubenzucker oder einen Müsliriegel für den Fall der Fälle parat zu haben. Vor Ausflügen oder auswärtigen Übernachtungen sollten die Eltern mit den Lehrern gemeinsam überlegen, ob eine Vorbereitung des Kindes ausreicht oder vor allem bei Grundschulkindern eine Begleitung durch ein Elternteil erforderlich ist. Für Notfälle sollten die Lehrer die Telefonnummer der Eltern, des behandelnden Arztes und des nächsten Krankenhauses kennen.

Die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie e.V. (AGPD) hat zusammen mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe die Broschüre „Kinder mit Diabetes in der Schule“ herausgegeben. Hier erfahren Lehrer unter anderem, was sie bei einer Unterzuckerung beachten müssen, wie sie im Notfall handeln sollten und wie sie sich gemeinsam mit den Eltern am besten auf eine Klassenfahrt vorbereiten.

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