Unterwegs mit Diabetes: Zwölf Situationen, die nur „Zuckersüße“ auf Reisen kennen

Und täglich grüßt das Murmeltier: Wer häufig auf Reisen geht, kennt diese Momente, wenn der Nachbar das gleiche Hotel gebucht hat, Einheimische die eigenen mühseligen Sprachversuche nicht verstehen oder die Liege am Pool schon in den frühen Morgenstunden mit der Hilfe eines Handtuchs reserviert ist. Vom Sicherheitscheck am Flughafen mit „Spritzbesteck“ im Handgepäck bis hin zu unerwartet schönen Orten zum Blutzuckermessen: Reisen offenbart vor allem Diabetikern besondere Augenblicke und Herausforderungen. Anbei zwölf Paradebeispiele…

Unterwegs mit Diabetes
Unterwegs mit Diabetes: Reisen offenbart vor allem Diabetikern besondere Augenblicke und Herausforderungen. © S.Kobold/Fotolia

  1. „Ich habe Diabetes. Dies sind Medikamente und keine Drogen.“
    Ob bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen oder an Bord: mit Nadeln und Insulin-Pens im Gepäck entsteht schnell ein falscher Eindruck. Ein ärztliches Attest hilft Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Damit alles reibungslos funktioniert, finden Reiselustige beispielsweise in der aktualisierten Diabetes Airline Checkliste 2016 von Ascensia Diabetes Care wichtige Informationen für ihren Flug. Grundsätzlich wird Diabetikern empfohlen, die benötigten Utensilien im Handgepäck zu transportieren. Denn: sicher ist sicher – falls der aufgegebene Koffer zu spät ankommt.
  2. „Ich packe meinen Koffer und nehme mit… genug Insulin!“
    Sechs Monate „Work and Travel“ in Australien und nur begrenzten Platz im Rucksack? Die Situation kommt vielen Backpackern bekannt vor. Für Weltenbummler mit Diabetes heißt es aber erst recht Prioritäten setzen, damit Insulin, Teststreifen und Traubenzucker genug Platz im Gepäck haben. Vor allem ins Handgepäck gehört eine ausreichende Menge des benötigten Diabetesbedarfs wie Insulin, Teststreifen, Pens.
  3. Zwischen Arktis und Sahara – das richtige Blutzuckermesssystem punktet
    Bitte denkt dran: Zu hohe oder zu niedrige Temperaturen können die Ergebnisse der Blutzuckermessung beeinträchtigen.
  4. „Einmal Tom Kha Gai und die Nährwerttabelle, bitte.“
    Wie viel Broteinheiten (BE) hat Pad Thai? Oder Paella? Je nach Reiseland kann sich die Küche im Ausland deutlich von der heimischen unterscheiden. Oft ist es gar nicht so einfach, den Kohlenhydratgehalt dieser unbekannten Köstlichkeiten einzuschätzen. Daher gilt: Den Blutzuckerspiegel zwei Stunden nach dem Essen erneut messen und gegebenenfalls eine Insulinkorrektur durchführen.
  5. Gipfelkreuz = Blutzuckermessung mit Aussicht
    Nach einer anstrengenden Wanderung über Stock und Stein wird der Aufstieg meist mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Es ist genau dieser Moment, in dem Diabetiker erkennen: Das ist der perfekte Ort, um in aller Ruhe den Blutzucker zu messen. Damit der Blutzuckerspiegel bei der Wanderung auch im Zielbereich bleibt, sind Blutzuckermessungen vor und währenddessen wichtig. Bei längeren Wanderungen ist es zusätzlich ratsam, die Basalinsulindosis zu reduzieren.
  6. „Du isst Baklava? Stopp, da ist doch Zucker drin!“
    Gute Ratschläge aus dem Familien- oder Freundeskreis hat jeder Diabetiker schon einmal gehört, und auch neue Urlaubsbekanntschaften können sich vermeintlich lehrreiche Hinweise oft nicht verkneifen. Was viele nicht beachten: Diabetiker kennen ihren Körper sehr genau und wissen um den Kohlenhydratgehalt ihrer Lieblingsspeisen. Zusammen mit einem präzisen Messsystem und einer guten Blutzuckereinstellung können sie zu 100 Prozent im Leben stehen.
  7. Vom Urlauber zum Packesel
    Unbekannte Gegend, weitab der nächsten Einkaufsmöglichkeit – auf Reisen stellen Diabetiker rasch fest, wie schnell sie bei einer Hypo in eine brenzlige Situation gelangen können. Deshalb heißt es vorbeugen. Schnellwirksame Kohlenhydrate wie Traubenzucker oder Gummibärchen gehören deshalb für mögliche Unterzuckerungs-Situationen immer in den Rucksack, damit der Blutzuckerspiegel schnell wieder in den Zielbereich gebracht werden kann.
  8. „Du hast Diabetes? Krass – ich könnte mich niemals selbst spritzen!“
    Besonders frisch geknüpfte Kontakte – wie neue Urlaubsbekanntschaften – reagieren häufig so, wenn Betroffene von ihrem Diabetes erzählen. Doch wer schon eine Weile mit der Diagnose lebt, ist an das Spritzen gewöhnt. Ob das Insulin in der Öffentlichkeit gespritzt wird oder lieber in Ruhe allein, ist Geschmackssache.
  9. Vor der Hotel- steht die Arztsuche
    Weg ist es! Für den Fall der Fälle, dass Insulin oder Tabletten im Ausland verloren gehen oder verderben, suchen Diabetiker bereits zu Hause nach einem Arzt oder einem Krankenhaus am Urlaubsort, damit sie schnell Ersatz erhalten können. Dabei hilft es, sich den Handelsnamen und die Herstellerfirma des Präparats zu notieren. Übrigens: Die Namen variieren mitunter von Land zu Land. Wer sich den Produktionscode aufschreibt, geht auf Nummer sicher, denn dieser ist weltweit identisch.
  10. „In Deutschland ist es jetzt 17 Uhr…“
    Australien, Thailand oder Kanada: Diabetiker, die gerne in die Ferne reisen, sind oft Rechenkünstler in puncto Zeitverschiebung und Therapieanpassung. Gerade wenn der Trip über mehrere Zeitzonen hinweg geht, sollte vorab mit dem Arzt besprochen werden, inwieweit eine Tabletten- oder Insulindosisanpassung notwendig ist. Grob gilt die Regel: Bei Flügen gen Westen verlängert sich der Tag, sodass der Körper mehr Insulin braucht. Bei Flügen nach Osten wird der Tag kürzer, sodass die Dosis mitunter gesenkt werden kann.
  11. Die Reise wird mit dem Diabetologen geplant
    Vor Fernreisen heißt es für Menschen mit Diabetes: „Hallo Doktor, ich bin dann bald weg…“ – die ärztliche Untersuchung im Vorfeld stellt sicher, dass der Diabetes gut eingestellt ist, aktuelle ärztliche Atteste vorliegen und Fragen zu etwaigen Therapieanpassungen während des Urlaubs beantwortet werden können.
  12. „Wie spreche ich Diabetes eigentlich auf Französisch aus?“
    Manche Wissenslücken entdecken Diabetiker erst unterwegs. Doch gute Vorbereitung ist alles: Mit dem Diabetes Dolmetscher des Ascensia Diabetes Service im Gepäck müsst Ihr Euch im Fall der Fälle nicht auf die Kommunikation mit Hand und Fuß verlassen. Im praktischen Taschenformat bietet er den Überblick zu den wichtigsten Begriffen rund um Diabetes in elf Sprachen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert