Amylin: Ersetzen was Typ-1-Diabetikern fehlt!?

Amylin

Wer von euch hat schon von Amylin, Parmlintinide oder Symlin gehört? Amylin ist die „kleine Schwester“ von Insulin und wird wie das Insulin auch, in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse gebildet, welche bei uns Typ-1-Diabetikern ihre Produktion eingestellt haben. Es fehlt uns damit an Insulin und Amylin. Insulin injizieren wir uns täglich, bekommen es von unseren Diabetologen verschrieben. Ohne Insulin würden wir schließlich sterben. Aber Amylin? Was ist damit? Was ist das?

Was ist Amylin?

Amylin (Insel-Amyloid-Polypeptid (IAPP)) ist ein Peptidhormon, das in den Betazellen der Bauchspeicheldrüse zusammen mit Insulin gebildet wird, etwa in einem Hundertstel der Menge von Insulin. Es wurde erst in den späten 80er-Jahren entdeckt.

Welche Aufgaben übernimmt das Peptidhormon?

Amylin greift in den Kohlenhydratstoffwechsel ein und ergänzt das Insulin. Es wird davon ausgegangen, dass es den Blutzuckerspiegel stabilisiert, indem es die Abgabe von Glucagon hemmt und die Magenentleerung verlangsamt. Amylin soll sich günstig auf das Körpergewicht auswirken. Es wird als Sättigungssignal nach dem Essen aus der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet. Leider ist die Funktion noch nicht vollständig erforscht/bekannt.

Warum könnte es sinnvoll in der Diabetes-Therapie sein?

Die Firma „Amylin“ hat in den USA Pramlintide entwickelt, um es im Sinne einer Hormonersatztherapie bei Diabetes einzusetzen, getreu dem Motto „Ersetzen, was fehlt“. Amylin unterstützt seine kleine Schwester Insulin und hemmt die Abgabe von Glucagon. Auf diese Weise stabilisiert es den Blutzucker. Es hat sogar noch einen zusätzlichen netten Nebeneffekt, es wirkt sich günstig auf das Körpergewicht aus. Das Peptidhormon wird als Sättigungssignal nach dem Essen aus der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet und man benötigt weniger Insulin.

Mehr Informationen findet ihr hier: http://mevita.de/downloads/Amylin_Artikel.pdf

Warum wird Amylin in Deutschland noch nicht eingesetzt, in den USA aber schon?

Scheinbar können wir ohne Amylin leben, aber wäre das Diabetesmanagement mit Amylin vielleicht einfacher? In den USA findet Amylin teilweise schon in der Diabetes-Therapie Anklang. Medikamente wie Pramlintide/Symilin werden schon länger zusätzlich zum Insulin gegeben (bei Typ1ern und Typ2ern), wenn eine intensivierte Insulintherapie alleine nicht zu erwünschten Blutzuckerwerten führt. Damit könne leichter eine Stabilisierung der Blutzuckerwerte erreicht werden.

Und wo stehen wir in Deutschland?

In Europa ist Pramlintid derzeit nicht zugelassen und der Hersteller hat bisher auch keinen Antrag gestellt. In Deutschland wurde Amylin nicht in die Diabetes-Leitlinien aufgenommen. In Foren und Facebook-Gruppen wird viel über das Peptidhormon diskutiert. Uns würde interessieren, ob ihr schon etwas davon gehört oder gar selbst schon Erfahrungen mit Amylin/Symlin habt? Jemanden kennt, der jemanden kennt, der mehr darüber weiß?

3 comments

  1. Habe schon viel darüber gelesen und meiner Diabetologin davon erzählt.Sie weiß angeblich noch nichts darüber.aber mir ist klar das sie uns einfach nicht helfen wollen die Ärtzte,weil wir ja lieber viel Insulin spritzen sollen ein Leben lang.Obwohl die wissen das das Insulin aufs Gewicht geht.Ich habe schon 50 Jahre Diabetes Typ 1 und nehme auf einmal Gewicht zu,da wäre das Amyllin super.aber wir sind allen egal,es wird immer alles aufs Essen geschoben,aber das stimmt nicht.Ich esse schon immer total Diät.habe schon mein ganzes Leben auf alles verzichtet.

  2. Willkommen im Club,

    mit Ernährung hat das bei mir kaum noch was zu tun, ich bekam Sglt2 Hemmer und Synfonilharnstoffe und Insulin Langzeit & Kurzzeitinsulin trotzdem stig bei sehr niedrigen Insulin die Blutzuckerwerte an und bekam anzeichen und messbare Ketonkörper selbst gemessen also Diagnose Typ1 Diabetes nach Jahren, ich habe bislang alles Versucht, Vitamin B5, Vitamin C , Vitamin D, Zink, Sport egal wie Ibsulin macht Dick und das ressistent bei zu viel noch zusätzlich. Ich spritze selbst bei kaum Kohlenhydraten noch immer sehr viel Insulin, ich bin 33 Jahre habe zwei Kinder wovon eines sehr seltenen Gendefekt hat. Ich habe zudem AAT mangel. Ich habe schon linksseitigen Hemiblock trotz aller versuche. Amylin wäre denke ich noch der einzige versuch aber in Österreich ka. wie man versuchen könnte. Ich würde in Versuchsstudie teilnehmen dafür um für meine Familie weiter zu leben, ich weiß das ich mit 200 Blutdruck kaum überleben werde auf dauer. Wer weiß wer noch was tun kann ich auch nicht mehr. Wünsche mit dem oben beschriebenen wissen euch zumindestens Zeit zu schenken Vitamine sind nach Körpergewicht Puls und Blutdruck zu nehmen aber sie ersetzen nicht was fehlt leider.

  3. Es ist schon der Hammer wie Alt der Artikel ist und die Antworten und noch immer hat sich nichts getan. Egal an welche Stelle man geht man bekommt keine Hilfe bei seinen Problemen. Das kann doch nicht wahr sein… Gibt es was neues bezüglich Amylin bzw. anderen Mitteln die diese metabolische Spirale aus mehr Insulin, mehr Gewicht und schlechter Blutdruck bzw andere Folgeerscheinungen endlich durchbricht?

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