Kategorie: Psyche

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Diabetes(-Technik)-News und der ATTD 2023

Es war mal wieder so weit: Vom 22.02. bis 25.02.2023 fand der ATTD-Kongress (Advanced Technologies and Treatments for Diabetes) in Berlin statt, auf dem alle Neuigkeiten rund um Diabetes-Technik und -Therapie vorgestellt wurden. Wer nicht selbst vor Ort war, konnte die Veranstaltung zum Beispiel über den Newsticker von Diabetologie-online verfolgen, der hier immer noch verfügbar ist. Sehr interessant und empfehlenswert! 

Spannend und richtig gut finde ich beispielsweise, dass die Gendermedizin in der Diabetologie nun stärker thematisiert wird. So zeigen sich wohl nicht nur geschlechterspezifische Unterschiede in der Glukosetaleranz und in den Nüchternglukosewerten, sondern auch im Glukosemanagement beim Sport. Weiterhin interessant, dass Mädchen während der Pubertät größere psychosoziale Probleme haben als Jungen. Sie leiden häufiger an Essstörungen und haben häufiger Probleme mit Übergewicht. Dies könnt ihr aber alles im oben verlinkten Newsticker nachlesen. 

Ebenfalls interessant ist, dass sich immer mehr Studien mit Funktionen beschäftigen, die es ermöglichen Mahlzeiten zumindest nur noch als „Mahlzeit“ ankündigen zu müssen, statt detaillierte Kohlenhydrate und Co. eingeben zu müssen (so wie es beim DIY-Loop schon sehr gut funktioniert). 

Neuigkeiten aus dem Bereich Diabetestechnik findet ihr das ganze Jahr über stets aktualisiert bei DIASHOP auf der Seite Neuigkeiten aus dem Bereich Diabetestechnik. Vorbeischauen lohnt sich.

Für diejenigen, die es noch nicht mitbekommen haben, möchten wir auch an dieser Stelle auf drei wichtige Neuigkeiten eingehen. 

Omnipod 5 voraussichtlich ab Ende 2023 in Deutschland erhältlich

Insulet hat auf dem ATTD in Berlin das neue AID-System Omnipod 5 vorgestellt. Das System hat bereits im September 2022 die CE-Kennzeichung erhalten. Wann es nach Deutschland kommen wird, war bisher offen. Dazu gab es am 21.2.23 eine aktuelle Information von Insulet: „The Company plans to launch Omnipod 5 to customers in the United Kingdom mid-year and Germany toward the end of this year“, heißt es in der amerikanischen Medieninformation. Ende 2023 werden wir Omnipod 5  also voraussichtlich in Deutschland erwarten können.

Omnipod 5 ist das erste und einzige schlauchlose System zur automatischen Insulindosierung (AID). Es besteht aus einem Pod (mit neuer SmartAdjust-Technologie), dem rtCGM Dexcom G6 (getrennt erhältlich) und dem Omnipod 5-Controller.

Update der mylife CamAPS FX App mit Companion-Funktion für mylife Loop

Das Update der mylife CamAPS FX App mit der Ergänzung der Companion-Fernüberwachung für mylifeLoop, auf die viele Eltern gewartet haben, steht ab sofort zum Download im Google Play Store bereit. Damit könnnen nun CGM-Daten, Insulinabgaben sowie Warnmeldungen (innerhalb von einer Minute) und andere Daten (innerhalb von fünf Minuten) mit bis zu 10 „Companions“ geteilt werden. 

„Companions“ laden sich die gleiche Version der mylife CamAPS herunter wie Nutzerinnen und Nutzer von mylife YpsoPump. Alle Android-Geräte mit Betriebssystem 7 und höher können für die Fernüberwachung verwendet werden, so Ypsomed.

CamDiab Ltd. limitiert den Zugang zu CamAPS FX für Dana-i Neuversorgungen

Bei der Insulinpumpe Dana-i ist eine Anbindung von interoperabel agierenden Kontroll-Algorithmen möglich. Bisher war dies der Algorithmus CamAPS FX des britischen Unternehmens CamDiab Ltd. Seit Januar 2023 kann CamAPS FX nur noch in Großbritannien heruntergeladen werden. Deutsche Nutzer können keinen neuen Vertrag mehr für den Algorithmus abschließen.

Dies gilt nur für Neuversorgungen. Wer den Algorithmus mit der Dana-Insulinpumpe bereits gegen Bezahlung nutzt, kann dies weiterhin tun. 

 

HelloBetter Diabetes und Depression

Neue App auf Rezept: “HelloBetter Diabetes und Depression”

Kennt ihr schon die neue App „HelloBetter Diabetes und Depression“? Wir hatten bereits an dieser Stelle über das Thema Diabetes und Depressionen berichtet. Nun möchten wir auf eine neue digitale Gesundheitsanwendung (DiGA = App auf Rezept) hinweisen. Sie heißt „HelloBetter Diabetes und Depression” und richtet sich an Menschen mit Diabetes und depressiven Verstimmungen. Ziel dieser App ist es, den Anwender dabei zu unterstützen, depressive Beschwerden und emotionale Belastungen in Zusammenhang mit Diabetes zu verringern und das Wohlbefinden zu steigern. 

Diese App könnt ihr euch bei eurer Ärztin bzw. eurem Arzt auf Rezept verordnen lassen, wenn bei euch die Diagnose “E10 Diabetes Typ 1” oder  “E11 Diabetes Typ 2” gestellt wurde. Die App wurde von einem interdisziplinären Team aus Psychotherapeuten und Wissenschaftlern in mehr als vier Jahren Forschungsarbeit entwickelt und evaluiert (= die Wirksamkeit wurde in Studien belegt).

Was bietet die App „HelloBetter Diabetes und Depression“?

Die App basiert auf bewährten Strategien der kognitiven Verhaltenstherapie. Insgesamt sind 6 Online-Kurseinheiten von jeweils ca. einer Stunde vorgesehen. Weiterhin ist vier Wochen nach Kursende eine Auffrischungseinheit angesetzt. Zwischen den Kurseinheiten, die ihr flexibel in euren Alltag integrieren könnt, erwarten euch abwechslungsreiche Übungen, die dabei helfen, das Gelernte auch praktisch umzusetzen und auf eure persönliche Situation zu übertragen.

Mit dabei ist auch ein Stimmungstagebuch, über das ihr eure Stimmung beobachten könnt und Rückmeldung auf eure Einträge erhaltet. Weitere Informationen findet ihr hier: Hello Better Diabetes und Depressionen

Wer steckt hinter HelloBetter? 

HelloBetter gehört zu den führenden Anbietern digitaler Medizinprodukte für psychische Erkrankungen. Ihr Ziel ist es, den Menschen die beste Unterstützung bei psychischen Problemen zu bieten.

„Die Therapie­programme sind in intensiver, langjähriger Forschungsarbeit durch ein interdisziplinäres Expertenteam aus den Bereichen Psychologie, Arbeitsmedizin, Gesundheitsökonomie, Informatik und Design entwickelt und evaluiert wurden. HelloBetter bietet nur Produkte an, deren Wirksamkeit in mindestens einer klinischen Studie bestätigt werden konnte, die den Qualitätskriterien wissenschaftlicher Fachzeitschriften genügt.“ Siehe auch/Quelle: Wir sind HelloBetter

Die Kursbegleiter sind ausgebildete Psychologinnen und Psychotherapeuten und haben eine weiterführende Schulung im Online-Coaching, damit sie die Teilnehmenden optimal durch ihren Kurs begleiten können.

 

 

Buchtipp Anpacken statt Einpacken

Buchtipp: Anpacken statt Einpacken – Menschen mit Diabetes erzählen aus ihrem Leben

Kennt ihr schon das Buch „Anpacken statt Einpacken – Menschen mit Diabetes erzählen aus ihrem Leben“? Tatsächlich kannte ich es bis dato noch nicht, obwohl es schon 2014 erschienen ist. Es ist irgendwie völlig an mir vorbeigezogen. Aber glücklicherweise ist es mir nun „in die Hände gefallen“. Ich lese oder höre unheimlich gerne lebensnahe Geschichten, Erlebnisse, Gedanken und Erfahrungsberichte von anderen Menschen mit Diabetes. Ihr auch? Nicht selten findet man sich darin wieder oder bemerkt, dass man einige Dinge mit Diabetes im Alltag komplett anders empfindet, erlebt und handhabt. So soll es ja auch sein, denn wir sind alle Individuen, mit unterschiedlichen Plänen und Zielen.

Die Autorin Nicole Mattig-Fabian (ihr kennt sie sicherlich, sie ist die Geschäftsführerin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe) hat in diesem Buch 30 Kurzporträts von Menschen mit Diabetes zusammengetragen, um zu zeigen, wie ein Leben mit Diabetes gut gelingen kann. Ergänzt werden die Porträts durch medizinische Tipps der beiden erfahrenen Diabetologen Prof. Dr. Thomas Danne (Hannover) und Prof. Dr. Thomas Haak (Bad Mergentheim). 

Inhalt und Aufbau des Buches

In diesem Buch berichten Prominente, bekannte Gesichter aus der Diabetes Community, Kinder, Studenten, Großeltern, Sportler, Blogger, Menschen wie du und ich mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2, wie sie unterschiedlicher nicht sein und leben könnten. Auf 74 Seiten erzählen sie kurzweilig über ihren Diabetes, mitten aus dem Leben: offen, authentisch, emotional und ehrlich. Genau das macht das Buch so spannend und lesenswert.

Mit dabei Udo Walz, der seinen Diabetes auf eine Schockreaktion (Selbstmord eines Freundes) zurückführt, Gewichtheber Matthias Steiner, der sich in seiner Olympia-Zeit über die Gegner geärgert hat, die meinten, das Insulin wäre verkapptes Doping und Diana D., die blind ist und ihr Leben dennoch in vollen Zügen genießt. Lebensstiländerer Hans Lauber kommt genauso zum Zuge, wie ein Diabetologe, der selbst Diabetes hat und sagt, der Diabetes sei so komplex, dass auch er jemanden braucht, der auf seinen Diabetes medizinisch aufpasst und ihn im Selbstmanagement motiviert.

Anpacken statt EinpackenBesonders hervorzuheben auch die Geschichte von Christa Uhlig, die 1937 die Diagnose Diabetes Typ 1 erhielt. Sie erzählt, wie sie durch den Krieg und die Nachkriegszeit kam. Kein Zuckerschlecken im wahrsten Sinne des Wortes: Nach dem Krieg gab es kein Insulin mehr, nur noch ungereinigtes Schweineinsulin, man versuchte aus der Not heraus das Insulin sogar durch Tabletten zu ersetzen, was natürlich nicht funktionierte. Viele weitere Erfahrungsberichte, die ins Staunen versetzen sollen folgen: Etwa wie einer Typ1erin fälschlicherweise der Blinddarm rausoperiert wurde, da man die richtige Diagnose Diabetes Typ 1 nicht gleich erkannte. Aber lest selbst, wirklich sehr zu empfehlen, nicht zuletzt, weil man vieles selbst als Mensch mit Diabetes sehr gut nachempfinden kann.

Ihr lest von Grenzen, Grenzenlosigkeit, von Motivation, Antriebslosigkeit, Ängsten, Depressionen, Vorurteilen, Emotionen, Einsamkeit und Zusammenhalt, Veränderungen, Unsicherheit, Hänseleien und Bestärkung, über Sonderstellung, versperrte Wegen, Einschränkungen, Lebensqualität und Lebensfreude, Wünschen im Zusammenhang und Alltag mit Diabetes Typ 1 und 2.

Die Menschen erzählen von ihren Hobbys und mitten aus dem Berufsleben, von Schwangerschaft, wagemutigen Reisen, Ernährung, Gewichtsproblemen, Klassenfahrten,  Hypos, Ketoazidosen, Leistungssport, Erfahrungen in der Selbsthilfe, von der Pubertät, Alkohol, Familie und Freunden, Folgeschäden, Kortisonbehandlugen, Krankenkassen, die ihre Hilfsmittel nicht zahlen möchten und lassen tief in ihre Seele blicken. Dieses Buch lässt nichts aus.

Auch wenn sie alle so unterschiedlich sind, eins ist den Erzählern aber allen gemein, sie sind Selbstmanager, die vermutlich ohne den Diabetes nicht so wären, wie sie heute sind, aber sich ihr Leben durch den Diabetes nicht vorgeben lassen. Sie machen Mut, sind weltoffen und zeigen, dass man mit seinem Diabetes nicht alleine ist.

Wie eingangs erwähnt werden die Geschichten und Erlebnisse durch Anmerkungen und Tipps von den Diabetologen Prof. Dr. Thomas Danne und Prof. Dr. Thomas Haak untermauert. Dazu ein Zitat aus dem Buch von Thomas Haak, das mir gut im Gedächtnis geblieben ist: „Der Diabetes sollte quasi wie das Virensuchprogramm auf einem Computer im Hintergrund laufen: Es soll da sein, wenn man es braucht, aber im Hintergrund bleiben, wenn man es nicht braucht.“

Hier könnt ihr das Buch bestellen: Anpacken statt Einpacken – Menschen mit Diabetes erzählen aus ihrem Leben

Fazit

„Anpacken statt Einpacken – Menschen mit Diabetes erzählen aus ihrem Leben“ ist ein Buch das Spaß macht, motiviert und Tipps bereithält, auch wenn (und das wäre mein einziger kleiner „Kritikpunkt“) es bereits ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Es beschreibt noch Therapien, die heute glücklicherweise durch modernere abgelöst werden.

Aber die lebensnahen Geschichten und die Erfahrungswerte sind Hauptaugenmerk des Buches und einfach großartig. Die Kinder, Eltern, Studenten, Typ2er, Typ1er mit und ohne Folgeerkrankungen, Spitzensportler, Naschkatzen, Mediziner, Anwälte, Langzeitdiabetiker oder Neulinge auf ihrem Gebiet, … machen Mut und inspirieren mit dem was sie zu erzählen haben. Ich habe gelacht, war entsetzt, überrascht, erstaunt und erfreut beim Lesen der Erfahrungsberichte aus der Diabetes-Community, siehe auch genannte Beispiele oben.

Ein rundum gelungenes Buch, das unbedingt eine Fortsetzung braucht :-).

Hier könnt ihr das Buch bestellen: Anpacken statt Einpacken – Menschen mit Diabetes erzählen aus ihrem Leben

Motivation – das A und O bei Diabetes

Motivation – das A und O bei Diabetes, Tipps von Dr. Oliver Schubert

Motivation ist das A und O bei Diabetes, ein Interview mit dem Diabetologen Dr. Oliver Schubert. Er gibt uns Motivatonstipps für eine bessere Therapieroutine.

(Beitrag enthält Werbung)

Dr. Oliver Schubert
Dr. Oliver Schubert-Olesen // © SeidenSchu media design

Warum ist Motivation bei Diabetes so wichtig?

Bei Diabetes ist die Motivation tatsächlich der wichtigste Faktor: Es geht darum, die Krankheit anzunehmen und die Therapie im Alltag konsequent umzusetzen – auch wenn es manchmal schwerfällt. Wer hier nicht motiviert ist, dem hilft auch die beste Therapie nicht wirklich weiter. Das ist ähnlich wie bei einem Sportler, der zu den olympischen Spielen will: ohne Motivation für das tägliche Training hat er keine Chance, seine Ziele zu erreichen.

Warum fällt es manchmal so schwer, im Alltag mit Diabetes motiviert zu bleiben?

Als Diabetiker muss ich mich immer um meine Therapie kümmern und darf eigentlich keine Pause machen. Deshalb fühlen sich einige Patienten wie in einem Hamsterrad, in dem man nie ans Ziel kommt. Was vielen dabei besonders schwer fällt: Man muss die Therapie in den Alltag integrieren, und dieser ist ja bekanntlich schon bei gesunden Menschen oft übervoll. Man kann sich gut vorstellen, wie schwierig es dann erst mit Diabetes ist, alles unter einen Hut zu bekommen und dabei positiv und motiviert zu bleiben.

In welchen Situationen leidet die Motivation besonders?

Dies ist besonders der Fall, wenn die Herausforderungen im Alltag überhandnehmen und so nicht genug Raum für den Diabetes bleibt. Auf lange Sicht erlebe ich auch immer wieder ein Phänomen, das ich ‘Diabetes-Burnout‘ nenne: Hier verlieren Patienten irgendwann ganz einfach die Lust und werden müde, sich mit der nötigen Intensität um ihre Therapie zu kümmern. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch Erfolgserlebnisse: Schaffe ich es mit meinen Bemühungen, eine gute Blutzuckereinstellung zu erzielen, wirkt sich das positiv auf meine Motivation aus – gelingt dies nicht und sehe ich keine Erfolge, leidet sie.

Was sind mögliche Folgen von mangelnder Motivation?

Ganz einfach gesagt: Man kümmert sich nicht mehr ausreichend um seine Therapie und der Diabetes rückt im hektischen Alltag in den Hintergrund. Dies passiert auch deshalb, weil Diabetes nicht weh tut und man in den meisten Fällen bis auf erhöhte Blutzuckerwerte erst einmal nur wenig direkte Konsequenzen zu spüren bekommt. Ausnahme sind hier Hypoglykämien, die sowohl kurzfristig gravierende Folgen haben und sogar lebensbedrohlich sein können, als auch langfristig den Körper schädigen. Bei dauerhaft erhöhten Werten steigt das Risiko von Folgeerkrankungen, die sich durch eine gute Einstellung vermeiden ließen, enorm.  

Was können Menschen mit Diabetes tun, um dauerhaft motiviert zu bleiben?

Man muss sich immer wieder neu finden und sich schrittweise Ziele setzen, die auch realistisch sind. Auch hier bietet sich ein Blick in die Sportwelt als Vergleich an: Hat man eine Goldmedaille gewonnen, kann man nicht einfach so weitermachen, sondern muss wieder neue Motivation aufbauen, um das nächste Ziel zu erreichen. Im Umgang mit Diabetes ist es ähnlich: Habe ich tolle Werte erreicht oder einige Kilo abgenommen, darf ich mich nicht darauf ausruhen, sondern muss mir neue Anreize suchen. Diese sollten möglichst konkret und realisierbar sein, wie z. B. die guten Werte über einen bestimmten Zeitraum zu halten oder durch Sport und gesunde Ernährung das Gewicht weiter zu reduzieren, damit das Lieblingskleid wieder passt.

Können digitale Helfer wie die mySugr App zur Motivation beitragen?

Aus meiner Sicht können Apps wie mySugr einen wertvollen Beitrag zur Motivation leisten, indem sie tägliche Aufgaben wie das Führen eines Diabetes-Tagebuchs leichter machen. Moderne Blutzuckermessgeräte wie Accu-Chek Guide übertragen die Werte direkt in die mySugr App. So hat man über das Smartphone einen guten Überblick über Erfolge und Misserfolge. Patienten können dadurch gemeinsam mit ihrem Arzt Zusammenhänge erkennen, die Therapie einfacher anpassen und dadurch bessere Ergebnisse erzielen – was wiederum zur Motivation beiträgt. Entscheidend dabei: Eine App muss einfach zu bedienen und zu verstehen sein – sowohl für den Patienten als auch den Arzt.

Für welche Patienten eignen sich digitale Helfer?       

Natürlich denkt man erst einmal an junge Diabetiker. Aber wir dürfen in diesem Punkt die älteren Menschen nicht unterschätzen. Auch sie haben oft keine Lust, ein handschriftliches Tagebuch zu führen und sind offen und dankbar, wenn man ihnen digitale Alternativen aufzeigt. Typische Patienten bei mir in der Praxis, die beispielsweise mit Accu-Chek Guide und mySugr ihr digitales Diabetestagebuch führen und damit wirklich gut klarkommen, sind Männer über 60. Sie nutzen häufig ihr Smartphone, mögen es eher gemütlich und freuen sich deshalb über digitale Helfer, die ihr Leben leichter machen.  Was mir bei ihnen auch auffällt: Apps wie mySugr bringen tatsächlich die Generationen zusammen. In der Familie wird sich über die Funktionen ausgetauscht und wenn mal Fragen aufkommen, wird zusammen reingeschaut und geholfen.

Leidet die Motivation zwischen den Quartalsbesuchen beim Diabetologen? Und welche Herausforderungen haben Patienten in dieser Zeit?

Patienten fühlen sich in dieser Zeit oftmals mit ihrem Diabetes alleine gelassen. Der Alltag mit Diabetes hält ja doch einige Herausforderungen bereit, die Patienten verunsichern können. Reisen, Stress im Job, Sport, Ernährung – das sind alles Faktoren, die einen Einfluss auf die Blutzuckerwerte haben und die Fragen aufwerfen können. Außerdem gehört es auch zum Leben mit Diabetes, dass es Rückschläge und schwierige Phasen mit stark schwankenden Werten gibt. Besonders wenn es nicht so gut läuft, ist es für viele Patienten eine Herausforderung, motiviert und am Ball zu bleiben.

Könnte eine Betreuung zwischen diesen Terminen, etwa durch ein Coaching, dabei helfen, beispielsweise die Therapietreue besser einzuhalten?

Ein Coaching z. B. über eine App kann die Therapietreue auf jeden Fall unterstützen. Geht es um einfache Empfehlungen rund um den Diabetes-Alltag, wie beispielsweise den richtigen Umgang mit erhöhten Werten nach dem Mittagessen, halte ich ein Coaching zwischen den Arztterminen durchaus für sinnvoll und hilfreich. Es kann aber nicht die individuelle und fachliche Unterstützung leisten oder gar ersetzen, die ein Arzt bietet. Er kann z. B. einem Patienten mit einer Hypoglykämie-Problematik zur Toleranz etwas höherer Werten raten.

DIASHOP Bierdeckel Diabetes-Sprüche

Diabetes-Sprüche für den Wohnzimmertisch – unsere „Wort zum Sonntag“-Bierdeckel

Diejenigen unter euch, die unserer Facebook-Seite Diabetiker.info folgen, kennen sicherlich unsere Wörter zum Sonntag bzw. Diabetes-Sprüche. Vielleicht habt ihr sie auch schon im Diabetes Journal entdeckt? Man findet unsere Sprüche sogar bereits auf T-Shirts gedruckt oder in Profilbildern bei Facebook oder Instagram wieder.  Sie sollen den Diabetes auf die Schippe nehmen, Mut machen, motivieren, aufklären… Wir haben uns in den letzten Jahren bereits fast 200 Diabetes-Sprüche einfallen lassen und haben immer noch neue Ideen. Und weil sie in der Diabetes Community sehr gut ankommen, gibt es sie jetzt auch als Bierdeckel.

Das DIASHOP-Team hat sich überlegt, die beliebtesten „Wörter zum Sonntag“ auf Bierdeckeln (4 Stück im Set) als Giveaway zur Bestellung kostenlos rauszugeben. Eine klasse Idee, damit ihr die Wörter zum Sonntag künftig auch als Trinkspruch zum Bier parat habt.

Hier findet ihr alle kostenlosen Beigaben zu eurer Bestellung bei DIASHOP: DIASHOP Giveaways

Von der Idee über erste freche Diabetes-Sprüche bis hin zu den Bierdeckeln

Wie kam es nun zu dieser Idee, jeden Sonntag ein „Wort zum Sonntag“ in den Sozialen Netzwerken zu posten, bzw. einen frechen, aufklärenden oder motivierenden Diabetes-Spruch? Nun, Diabetes-Vorurteile nerven richtig und halten sich noch immer hartnäckig. Weiterhin hat man im Alltag mit dem Diabetes-24-Stunden-Job nicht immer Spaß und die Motivation geht auch mal flöten. Aber dennoch ist es wichtig, in Sachen Diabetesmanagement motiviert, geduldig zu bleiben, sich über Vorurteile nicht zu ärgern, sondern schlagfertig darauf zu reagieren. Wer bereits viele Jahre mit Diabetes lebt, der hat sich sicherlich auch schon ein kleines Repertoire an Sprüchen im Kopf, mit denen er auf wiederholende Situationen und Vorurteile reagieren kann:

Beispiel:

  • „Du siehst gar nicht aus als hättest du Diabetes“

Dazu haben wir uns als Antwort überlegt:

  • „Und du siehst nicht aus wie ein cleveres Kerlchen. Das Aussehen kann aber auch täuschen.“

Auf dieser Basis entstand unser erstes Wort zum Sonntag. Wir waren überrascht, wie viele Leute es in den Sozialen Netzwerken geliket, geteilt und kommentiert haben. Somit war klar: Die Reihe müssen wir fortführen! Daher gibt es jeden Sonntag seit über drei Jahren unser „Wort zum Sonntag“, das sich großer Beliebtheit erfreut. Auch eure Ideen, Ergänzungen sind jederzeit willkommen :).