Bayernweite Fr1da-Studie gestartet: „Typ-1-Diabetes früh erkennen, früh gut behandeln“

Unlängst fiel der Startschuss für die bayernweite Fr1da-Studie. Quelle: Helmholtz Zentrum München
Unlängst fiel der Startschuss für die bayernweite Fr1da-Studie. . Quelle: Helmholtz Zentrum München

Das Helmholtz Zentrum München gab unlängst gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und weiteren Kooperationspartnern den Startschuss für ein bundeslandweites Typ-1-Diabetes-Screening. Mit der Fr1da-Studie wird allen Kindern zwischen zwei und fünf Jahren eine kostenlose Untersuchung zur Früherkennung des Typ-1-Diabetes angeboten. Ziel ist es, frühzeitig eine Diagnose zu fällen, um die betroffenen Kinder schnellst- und bestmöglich behandeln zu können.

„Bundesweit leiden etwa 15.000 Kinder unter 14 Jahren an Diabetes mellitus Typ 1, und wir rechnen mit weiter steigenden Zahlen“, erläuterte Studienleiterin Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler, Direktorin des Instituts für Diabetesforschung (IDF) am Helmholtz Zentrum München. Die Erkrankung treffe die jungen Patienten und ihre Familien meist plötzlich und völlig unerwartet. Nicht selten werde die Diagnose im Rahmen einer lebensbedrohlichen Entgleisung des Blutzuckers gestellt. „Mittels Diabetes-typischer Autoantikörper können wir die Erkrankung schon Monate bis Jahre vor ihrem Ausbruch feststellen“, meinte Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler. „Dies gibt den Kindern und Angehörigen wertvolle Zeit, um sich auf den Umgang mit der Erkrankung vorzubereiten.“

Im Zuge der Fr1da-Studie forschen Wissenschaftler auch an innovativen Ansätzen, um den Erkrankungsausbruch zu verzögern oder gar zu verhindern. Mit dem Screening wollen sie Teilnehmer identifizieren, die von einer solchen Behandlung profitieren könnten. Die Schirmherrschaft für das bundesweit einzigartige Projekt hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml inne. „Mit der Fr1da-Studie gehen wir in Bayern einen neuen Weg in der Gesundheitsvorsorge. Durch einen einfachen Bluttest können wir feststellen, ob bei einem Kind ein Risiko für die Entwicklung eines Typ-1-Diabetes vorliegt. Je früher die Krankheit diagnostiziert wird, desto besser kann sie behandelt werden“, betonte die Politikerin. „Gerne habe ich die Schirmherrschaft übernommen. Mir ist es sowohl als Gesundheitsministerin als auch als Mutter eines kleinen Sohnes ein großes Anliegen, dass Eltern chronisch kranker Kinder von Anfang an unterstützt werden.“

Hintergrund: Das Helmholtz Zentrum München verfügt über langjährige Erfahrung und herausragende Expertise im Bereich bevölkerungsbasierter und klinischer Studien. „Ein Erfolg dieser wissenschaftlichen Studie wäre ein Meilenstein in der Prävention von Typ-1-Diabetes“, unterstrich Prof. Dr. Günther Wess, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München. „Das große internationale Interesse zeigt die weltweite Bedeutung dieser Studie.“

Projektpartner der Fr1da-Studie sind bislang die Technische Universität München, der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. Landesverband Bayern, das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie PaedNetz Bayern. Gefördert wird das Projekt vom Helmholtz Zentrum München, der Gesundheitsinitiative „Gesund.Leben.Bayern“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, dem Landesverband Bayern der Betriebskrankenkassen und der US-amerikanischen Organisation zur Förderung der Diabetesforschung und -prävention JDRF (Juvenile Diabetes Research Foundation).

Mehr Informationen könnte Ihr auf der Website der Fr1da-Studie abrufen.

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