Diabetes-Vorurteile: Schlagfertig mit Diabetes!?!

Diabetes-Vorurteile

Diabetes-Vorurteile, schlagfertig mit Diabetes? Ich bin es oft nicht. Spitzzüngige Bemerkungen, ungerechte Angriffe, kritische Fragen und Einwände basierend auf Diabetes-Vorurteilen kennen wir wohl alle. Mir fällt es immer noch(!) schwer, darauf angemessen zu reagieren. Souveränität und Schlagfertigkeit sind nicht meine Stärke… Jedenfalls nicht in solchen Situationen, ein aktuelles Beispiel: 

Aus dem Diabetes-Alltag

Kürzlich beim Einkaufen erwischte ich mich dabei, wie ich wieder innerlich aufkochte. Einer von vier Jugendlichen überlegte an der Kasse eines Supermarktes, ob er noch eine Packung Hubba Bubba einkaufen solle. Darauf reagierte sein Kumpel wie folgt: „Ey ne, besser nicht! Eileen hat davon Diabetes bekommen!!! Echt, voll krass Mann. Die hat einen davon gegessen und hat direkt Diabetes bekommen. Da muss so viel Zucker drin sein“.

So und dann ging es erst so richtig los, dann wurde über Diabetes diskutiert, Diabetes = dick und dumm. Ich war in diesem Moment aber am meisten über mich selbst wütend. Warum ärgere ich mich über den Blödsinn den die Jugendlichen da redeten, koche innerlich und sage nichts? Kann ich nicht schlagfertig sein, wie es viele andere auch sind? In diesem Moment und generell in solchen Momemten bin ich oft total perplex und weiß einfach nicht, wie ich darauf reagieren soll. Total baff stand ich nun da.

Ausrasten, ignorieren, aufklären? Schlagfertig reagieren?

Eigentlich gehe ich zu den Leuten hin, um ihnen (freundlich, auch wenn es mir schwerfällt, versteht sich ;)) zu erklären, dass das so nicht gewesen sein kann. Ich nehme mir auch gerne die Zeit, um etwas auszuholen, den Diabetes detailliert zu erklären, so gut es eben geht. Mir ist es einfach unheimlich wichtig, dass die Leute Diabetes Typ 1 begreifen, zumindest Grundlegendes und nicht noch mehr gefährliches Halbwissen verbreiten. Als Typ1er nervt mich insbesondere, dass sie den Unterschied von Diabetes Typ 1 zu Diabetes Typ 2 nicht kennen. Schon lange bin ich deshalb der Meinung, dass der Diabetes Typ 1 eine andere Bezeichnung benötigt. „Broken Pancreas“ oder so etwas in der Art ;).

Doch warum verletzt mich sowas?

Sollte ich die Leute weiterhin dummes Zeug über Diabetes reden lassen? Das ignorieren, was sie da von sich geben? Ausrasten oder besser Schlagfertigkeit an den Tag legen? Familie, Freunde, Bekannte … raten mir oft: „Lass sie doch reden. Die haben halt keine Ahnung.“ Nein, das kann ich nicht. Ich weiß aber auch nicht, was richtig ist. Bringt es was, sie aufzuklären? Halten sie nicht trotzdem an ihrer Meinung fest?

Warum bin ich nicht souverän und schlagfertig genug und fühle mich von ihnen angegriffen? Beziehe das zu sehr auf mich? Da waren wieder diese Schuldgefühle. Warum habe ich Diabetes? Noch heute überkommt mich oft das Gefühl, dass ich irgendetwas im Leben falsch gemacht habe. Völliger Blödsinn. Oder doch nicht? Auch wenn ich gut mit dem Diabetes Typ 1 leben kann, hätte ich gerne eine Erklärung dafür. Warum hasst mein Körper sich selbst, bzw. warum ist er zu blöd (sorry), körpereigene von körperfremden Zellen zu unterscheiden?

In jedem Fall habe ich mir mal ein paar Tipps von einer Kommunikationstrainerin geholt, wie ich wortgewandter und sicherer auftrete und schlagfertig und souverän reagieren kann. Denn ich neige oft dazu, mich zu rechtfertigen. Völlig falscher Ansatz, in diesem Zusammenhang ganz besonders! Ich arbeite auch noch an einer emotionalen Dickhäutigkeit. Habt ihr Interesse an ein paar Tipps nach meinen weiteren Seminaren oder habt ihr euch diese schon selbst antrainiert? Verratet uns gerne eure Tipps und Tricks in den Kommentaren.

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