Tag: Ulrike Thurm

Diabetes Typ 1 Bewegung

Bewegung macht Laune, wenn der Blutzucker mitspielt

„Viel zu heiß für Bewegung“ fanden viele Menschen den Extrem-Sommer 2022. Jetzt kann es wieder losgehen, in der Halle oder draußen. Wer Insulin spritzt, muss den Blutzucker im Blick haben.

Guter Ausgangswert

Vor dem Start der Aktivität sollte der Blutzucker zwischen 150 und 180 mg/dl (8,3 bis 10,0 mmol/l) liegen. Tendenz: konstant oder steigend.

Liegt der Wert darunter bzw. zeigt der Trendpfeil des CGM-Systems nach unten, helfen schnelle Energielieferanten (Sport BE). Liegt der Wert über 240 mg/dl (13,3 mmol/l), sollten erst einmal Ketone im Blut oder Urin gemessen werden. Ist der Test positiv (im Blut gemessen > 1,1); kein Sport treiben!

Sport BE mitnehmen

„Sport BE“ werden Kohlenhydrate genannt, die schnell bzw. mittel wirkend Energie liefern. Schnell wirken Nahrungsmittel, die Glukose enthalten. Das können z. B. Getränke wie Saft oder Saftschorle sein, oder Glukose in Form von Traubenzuckerwürfeln oder flüssiger Dextrose.

Als mittel wirkende Sport BE eignen sich z.B. Bananen, Müsliriegel oder Brot, die ca. eine Stunde vor der körperlichen Aktivität gegessen werden. Sie sind auch empfehlenswert, um den Blutzucker nach dem Sport im grünen Bereich zu halten.

Nach dem Sport

Nicht nur während körperlicher Bewegung tanken die Muskeln Glukose, auch in den Stunden danach läuft dieser Prozess weiter und es kann zu einer Unterzuckerung kommen. Man nennt dies „Muskelauffülleffekt“. Vor allem bei Aktivitäten am Abend sollte man dies im Blick haben und bei Be- darf mit mittel wirkenden Sport BE gegensteuern. Wie stark der Effekt ausgeprägt ist, hängt u. a. von der Sportintensität und von der individuellen Insulinempfindlichkeit ab.

Übrigens: Nicht nur Sport ist körperliche Bewegung, auch viele Alltagsaktivitäten können ganz schön anstrengend sein, z.B. Einkaufen, Gartenarbeit, Putzen oder Schneeräumen. 

Wer mehr zum Thema Diabetes und Bewegung/Sport wissen möchte, kann am kommenden Montag, den 17. Oktober die folgende Veranstaltung besuchen: 

Online-Veranstaltung: Diabetes und Bewegung / Sport – wie passt das zusammen?

Ulrike Thurm (Diabetesberaterin, Autorin der Diabetes- und Sportfibel) und Vorsitzende der IDAA Deutschland) und Stefanie Blockus (Sportlerin mit Typ-1-Diabetes) aus dem DIASHOP Team zeigen, wie Bewegung / Sport und Diabetes gut vereinbart werden können. Natürlich bleibt genug Zeit für eure Fragen.

17. Oktober 2022, 17.30 bis 19.00 Uhr

Für wen? Menschen mit Typ-1-Diabetes; Diabetesteams
Wo? DIASHOP Raum

Hier gibt es mehr Informationen und hier könnt ihr euch anmelden: Digitale Online-Veranstaltungen 2022

 

ulrike thurm

Ulrike Thurm erhält das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens 

Ulrike Thurm macht sich seit fast 40 Jahren stark für uns Menschen mit Diabetes. Für ihr besonderes Engagement im Bereich Sport mit Diabetes hat die Gründerin und Vorsitzende der IDAA, Autorin der Diabetes- und Sportfibel, Gesundheitsreferentin bei DIASHOP und Coach zahlreicher Spitzensportler Diabetes Typ 1, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. Wir sind sprachlos, gratulieren recht herzlich und freuen uns mit ihr. 

Egal ob Schulsport, Breitensport oder Sport in Profi-Ligen aller Art, Ulrike ist engagiert dabei und sie hat uns Menschen mit Diabetes den Sport überhaupt erst ermöglicht. Denn noch Ende der 1980er wurden Kinder mit Typ-1-Diabetes teilweise vom Schulsport ausgeschlossen. Heute unvorstellbar. Nach den Leitlinien der DDG wurde Sport tatsächlich als Teil der Therapie angesehen, sollte möglichst zur gleichen Tageszeit in der gleichen Intensität und Dauer betrieben werden. An Partner-, Mannschafts-, oder gar Leistungssport war erst gar nicht zu denken. 

Ulrike ließ sich aber nicht lumpen 😉 und hat bewiesen, dass sich auch Spitzensport mit Diabetes gut vereinbaren lässt. Sie und 20 Menschen weitere Menschen mit Diabetes Typ 1 fuhren auf dem Fahrrad von Mainz nach Düsseldorf, wo zu dem Zeitpunkt der WHO-Kongress für Diabetes und Sport unter Leitung von Prof. Dr. Michael Berger stattfand. Die Professorinnen und Professoren dort konnten sich gar nicht vorstellen, dass Menschen mit Typ-1-Diabetes so etwas machen können und waren fassungslos. Mit dieser Radtour hatten sie das Gegenteil bewiesen. 

Weiterhin hat Ulrike mit der IDAA so einiges erreicht. So hat sie beispielsweise mit einer Tauchstudie dafür gesorgt, dass das Tauchverbot für Menschen mit Diabetes aufgehoben wird, bewiesen, dass auch Wintersport für Menschen mit Diabetes möglich ist und untersucht wie Messgeräte bei Kälte oder in großer Höhe funktionieren.

Sie betreut Sportprofis, hat Fußball- und Tennisspielern zu Weltklasse-Erfolgen verholfen. Unsere Ulrike hat das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mehr als verdient! WIR SIND STOLZ AUF DICH!

An dieser Stelle möchten wir es nicht verpassen, das Buch der Bücher für Menschen mit Diabetes, die sportlich aktiv sind, sich gerne bewegen, nahe zu legen. Ulrikes Erfahrung und ihr Wissen, zahlreiche Tipps und Hilfestellungen findet ihr in diesem Buch. 

Diabetes- und Sportfibel bestellen

Diabetes- und Sportfibel Rezension

 

 

 

Spectrum

SPECTRUM goes digital: Resümee der ersten Online-Veranstaltung

T1Day 2020

T1Day in Berlin: Highlight war das Thema „Loopen“

Am 26.01.2020 fand in Berlin wie jedes Jahr der T1Day statt. Wer kennt ihn nicht, den Tag von, mit und für Typ 1er? In diesem Jahr waren es mehr als 600 Teilnehmer, die sich vor Ort etwa über neue Diabetes-Technologien, übers Loopen und über das was die Zukunft mit Diabetes bringt informierten. Sie tauschten sich aus, lauschten spannenden Vorträgen und hatten dabei jede Menge Spaß.

Der  T1Day ist ein Event von und für die Community. Neben einem Rahmenprogramm, durch das Ilka Gdanietz und Fredrik Debong führen, ist die Bühne frei für euch. Jeder kann sich mit populären Diabetes-Themen im Vorfeld „bewerben“ und dann aktiv über das Thema sprechen, gefolgt von Diskussion, Q&A oder FAQ.

Damit war der T1Day wie in jedem Jahr wieder vielfältig und kurzweilig. Auch bei den Diabetes-Kids kam keine Lageweile auf. Sie durften sich wieder auf eigene Sessions freuen und hatten jede Menge Spaß in der „Diab Kids Lounge“ mit Gleichgesinnten.

Thema Nummer 1: Loopen und die DIY-Community

Highlight der Veranstaltung war, wie nicht anders erwartet, auch in diesem Jahr das Thema „DIY-Loopen“. Aus unserem DIASHOP-Team war u. a. Gesundheitsreferentin Ulrike Thurm mit einem Vortrag über das DIY-Loopen vor Ort. Wer Ulrike noch nicht kennt: Sie ist selbst Typ1erin, Diabetesberaterin, DIY-Looperin, Autorin, etwa der CGM-/Insulinpumpen- und der Diabetes- und Sportfibel.

Ihr Vortrag zog alle Besucher des T1Day in den Bann. Ulrike verglich die DIY-Looper-Community mit der Harry Potter-Welt: „Looping scheint wie Magie zu sein“, so ihre Worte, „aber man muss auch viel lernen und einstellen, bis es richtig funktioniert!“ Recht hat sie! 

Sie dankte und lobte die Diabetes Community in hohen Tönen: 

„Es ist mir SEHR WICHTIG, dass dieser Dank an die Community ALLE erreicht, ganz besonders auch Dana, Scott, Ben, Milos und die vielen ungenannten, die so viel für uns tun. Ich verbeuge mich vor EUCH und Eurer Arbeit. Ich kann leider keine tollen Preisgelder vergeben, aber dieses Video soll meine Dankbarkeit und Wertschätzung für Euch ausdrücken. Wir sind Dumbledores Armee!“

In aller Munde war auch Diabeloop, die mit einem Stand vertreten waren. Ihr kommerzielles Loop-System DBLG1® rückt hoffentlich in greifbare Nähe. Das DBLG1®-System besteht aus drei Teilen: Einem kontinuierlichen Glukosesensor (CGM-Sensor), einer Insulin-Patchpumpe und einem speziellen Bedienelement bzw. Handheld, das einen von Diabeloop entwickelten Algorithmus beinhaltet und als Benutzerschnittstelle mit dem System dient. Mehr dazu erfahrt ihr hier: https://www.diabeloop.de/produkte

Wer in diesem Jahr nicht beim T1Day dabei sein konnte, sollte sich für nächstes Jahr unbedingt frühzeitig ein Ticket sichern, denn der T1Day ist eine der beliebtesten Diabetes-Veranstaltungen und sehr schnell ausverkauft. Hier findet ihr alle Informationen dazu: https://t1day.de/

Wer von euch war denn in diesem Jahr dabei und was war euer Highlight? Wie hat es euch gefallen?

CGM- und Insulinpumpenfibel oder bei dir piepts ja

Buch des Monats: CGM- und Insulinpumpenfibel oder: Bei dir piept’s ja!

Endlich erhältlich: Die neue Auflage der CGM- und Insulinpumpenfibel oder: Bei dir piept’s ja! Das Buch ist eine Pflichtlektüre für uns Typ-1-Diabetiker, man muss es gelesen haben! Ich bin sogar höchstpersönlich nach Mainz (von Hannover aus) zum Kirchheim Verlag gefahren, um mir eine Ausgabe der neuen CGM- und Insulinpumpenfibel zu sichern. Die mittlerweile 3. Auflage dieses Buches wurde komplett überarbeitet und um fast 100 Seiten erweitert.

Die CGM- und Insulinpumpenfibel  ist nicht so ein Buch, das im Regal verstaubt, sondern auch regelmäßig in Gebrauch bleibt. Ich habe es bereits verschlungen und bin euch nun mindestens eine Rezension und Begründung schuldig, warum die Fibel unser Buch des Monats geworden ist, wobei es ja eigentlich absehbar war! 

Über die Autoren…

Autoren dieses Buches sind Ulrike Thurm und Dr. Bernhard Gehr. Das allein garantiert dem Buch eigentlich schon seinem vollen Erfolg! Beide sind Typ-1-Diabetiker, Sportler und uns längst bekannt (Sie sind auch Autoren der Diabetes- und Sportfibel):

Ulrike Thurm hat Sport studiert, mehrere Jahre als wissenschaftliche Angestellte an Universitäten gearbeitet, ist Gründerin der IDAA Sektion Deutschland e. V. , hat sich für die Aufhebung des weltweiten Tauchverbots für Diabetiker eingesetzt und ist aktuell Gesundheitsreferentin für DIASHOP. Sie hält bundesweit Vorträge und Schulungen für medizinische Fachkreise. Ulrike hat seit 1986 eine Insulinpumpe und seit 2004 ein CGM-System im Einsatz. Infobox CGM- und Insulinpumpenfibel

Dr. Bernhard Gehr ist Mediziner mit Zusatzqualifikation Diabetetologie, aktuell als Oberarzt am Diabetes- und Stoffwechselzentrum in Bad Heilbrunn tätig. Er ist beteiligt an verschiedenen klinischen Studien, etwa zum Diaport, und leitete im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Technologie der DDG die Entwicklung des herstellerunabhängigen CGM-Schulungsprogramms Spectrum.  Er hält internationale Vorträge und Workshops, trägt seit 1995 eine Insulinpumpe und seit 2007 ein CGM-System.

Die Zielgruppe…

Ganz klar ist die CGM- und Insulinpumpenfibel sowohl für Insulinpumpen- und CGM-Einsteiger als auch Profis geeignet. Die CGM- und Insulinpumpenfibel greift alle Aspekte auf, die für die Therapie mit diesen beiden Hilfsmitteln wichtig sind (siehe unter „Inhalt“).

Aufbau, Gliederung und Umfang der CGM- und Insulinpumpenfibel

Pumpen Notfall PocketDas Buch umfasst sage und schreibe 508 Seiten (ohne Anhang), die keinen Aspekt über CGM-Systeme und Insulinpumpen auslassen.  Zusätzlich liegt ein „Pumpen Notfall Pocket“-Heft bei. Es unterstützt uns als schnelle Soforthilfe im Alltag und passt in jede Tasche.

Das Buch gliedert sich in 5 Hauptteile, diese beinhalten wiederum mehrere Unterkapitel:

  • Teil 1: Insulinpumpenfibel
  • Teil 2: CGM-Fibel
  • Teil 3: Erfahrungsberichte
  • Teil 4: Anhang
  • Teil 5: Online-Anhang

Zum Inhalt…

Teil 1:  Insulinpumpenfibel

Was macht die Insulinpumpentherapie so interessant? Wie funktioniert die Insulinpumpe? Welche Vor- und Nachteile hat sie, wie soll man mit Ängsten und Vorurteilen umgehen? Welche Voraussetzungen braucht es, welches Modell passt zu mir? Wie läuft das mit der Kostenübernahme? Was erwartet mich bei der Insulinpumpenschulung? Welche Tragemöglichkeiten gibt es? All diese Fragen finden in der CGM- und Insulinpumpenfibel Antworten.

Weiterhin erfahrt ihr alles über Infusionssets,die Therapie-Dokumentation in jeglicher Form sowie die Insulindosierung nach Umstieg von Pen- zur Pumpen-Therapie. Alles was man über die Basalrate und Bolusabgabe wissen muss, wird ebenfalls thematisiert. Bed-Time-Regel? Noch nie von gehört? Macht nichts. In diesem Buch erfahrt ihr auch dazu mehr, ebenso zu den möglichen Ursachen für Hypos und Hypers samt Checkliste.

Auch die Besonderheiten der Insulinpumpentherapie bei Kindern, Jugendlichen und Schwangeren kommen nicht zu kurz. Spannend zu lesen besonders das Kapitel „Insulinpumpe im Alltag“: Vom Ersatzteilkoffer 😉 und sozialem Umfeld geht’s mit der Insulinpumpe ab ins Wasser und in die Sauna, ins Auto und zum Schichtdienst.Wie klappt das alles mit der Insulinpumpe und was muss ich bedenken? Ihr erfahrt, was möglich ist, weiterhin was es im Urlaub zu beachten gibt, etwa am Strand aber auch im Krankenhaus und beim Röntgen. Na und sogar das Liebesleben kommt nicht zu kurz.

Teil 2: CGM-Fibel

Beginnend bei der Historie, dem Funktionsprinzip der erhältlichen CGM-Systeme, deren Leistungsumfang und „Warum Blutzucker und CGM-Glukose nicht immer übereinstimmen“, erfahrt ihr auch mehr über die psychologischen Aspekte, denn ein kontinuierlich gemessener Glukosewert kann nicht nur Schutzengel und Segen sein, sondern auch Trauma und Fluch.

Neben der Erklärung der wichtigen Voraussetzungen seitens der Patienten und des Diabetesteams sowie der technischen Eigenschaften, fand ich es super spannend die Antwort auf die Frage zu lesen „Welcher Sensor misst am besten?“ und nach der Anweisung im Buch mal meine persönliche Messgenauigkeit zu berechnen.

Kurzweilig umschreiben die Autoren auch die Kostenübernahme, Schulung, Liegedauer, Alarme, Tragemöglichkeiten, Fixierung, Kalibrierungen, eben all das was für CGM-Träger wichtig ist.

Wie in Teil 1 der Insulinpumpenfibel (siehe oben), gibt es in Teil 2 auch das Kapitel „CGM im Alltag“. Auch ich als alter Hase konnte noch viel Neues lernen. Mir hat auch besonders das Kapitel über die Mustererkennung zur gezielten Therapieoptimierung weitergeholfen. Interessant auch zu lesen, welche Therapieziele sinnvoll sind, wie hoch kann und sollte ich die Messlatte anlegen?

Teil 3: Erfahrungsberichte

In Teil 3 erwarten elf Erfahrungsberichte, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Darunter sogar ein Erfahrungsbericht einer DIY-Looperin. Unbedingt lesen!

Teil 4: Anhang und Teil 5: Online-Anhang

Der Anhang beinhaltet noch praktische Tipps rund um die Berechnung von Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß, eine physiologische Start-Basalrate für Erwachsene neben einem Insulinpumpenführerschein und CGM-Pilotenschein, den ihr erwerben könnt 😉 und wichtigen Kontaktadressen.

Fazit?

Pflichtlektüre! Das Buch ist trotz seines Umfangs kurzweilig , humorvoll, unterhaltsam. Das Buch macht Spaß und lässt nichts aus! Alles was ihr über Insulinpumpen und CGM-Systeme wissen müsst, findet ihr  in diesen Meisterwerk!

Und hier könnt ihr es direkt bestellen: CGM- und Insulinpumpenfibel oder: Bei dir piept’s ja!