Unser Buch des Monats: CGM interpretieren

CGM interpretieren

„CGM interpretieren: Grundlagen, Technologie, Charakteristik des kontinuierlichen Glukosemonitorings (CGM)“ von Dr. Andreas Thomas, Dr. med. Ralf Kolassa, Dr. med. Simone von Sengbusch und Prof. Dr. med. Tomas Danne ist unser Buch des Monats! Auf 233 Seiten, und die braucht es auch, lernt ihr CGM-Daten auszuwerten, zu interpretieren und zu nutzen. Anhand von zahlreichen CGM-Mustern und Fallbeispielen verdeutlicht das Buch, wie viele Erkenntnisse und Details die kontinuierliche Glukosemessung ans Tageslicht bringt, denn Diabetes-Therapie, Lebensrhythmus und das Verhalten der Diabetes-Patienten spiegeln sich in den Messungen wieder.

Sowohl für medizinisches Fachpersonal als auch für CGM-Nutzer ist „CGM- interpretieren“ eine großartige Hilfestellung

CGM interpretierenZielgruppe des Buches ist eigentlich medizinisches Fachpersonal. Allerdings ist das Buch auch für Nutzer des Systems und jene, die es werden wollen, dürfen und sollten eine großartige Hilfestellung. Ich (Steff) habe es verschlungen und konnte als langjährige Nutzerin (seit 2011/Studie Charité Berlin) dieser Art der Glukosemessung für meine Diabetes-Therapie noch allerhand dazu lernen. Etwa

  • über das Dawn- und Dusk-Phänomen,
  • über die Unterschiede zwischen Blut- und interstitieller Glukose,
  • Kalibrierung und Abweichungen von der Blutglukose,
  • über das Timelag bei Blutzuckeransteig und –abfall und
  • die SuP-Therapie samt Hypomanagement.

Anhand der zahlreichen Fallbeispiele und Muster weiß ich nun die Kurven und Trendpfeile schneller und effektiver zu deuten und meine Therapie dahingehend zu optimieren. Nachts hatte ich beispielsweise laut CGM-System gelegentlich Hypos. Mein Blutzuckermessgerät sprach allerdings eine andere Sprache. Das Buch hat mich gelehrt, wie es zu diesen so genannten nächtlichen „CGMS-Nasen“ kommen kann und ich weiß sie nun zu deuten – kann meine Schlüsse daraus ziehen. Eine praktische Hilfe dazu befindet sich auch im Anhang des Buches: Grafische Interpretations- und Handlungshilfen. Damit habe ich immer einen Überblick und gute Tipps für Situationen wie „Aufregung“, „Alkohol“, „Gegenregulation“ „Kohlenhydratfehler“, „Schlafmangel“, „Schmerzen“ und „späte Abendmahlzeiten“ zur Hand.

Spannend fand ich aber auch mehr über die Messverfahren (physikalisch und chemisch) und Messgenauigkeit von CGM-Systemen zu erfahren. Über das, was bisher möglich bzw. nicht möglich ist (invasive Messung), auch in Zusammenhang mit der Insulinpumpe. Wo wir stehen und wo wir hinwollen: Von der Hypo-Abschaltung, über prädikative Hypo-Abschaltung (Smart Guard) und Hybrid Closed Loop bis hin zum Full Closed Loop, das sich bisher nur in Studien beweisen durfte. Es bleibt richtig spannend!

Besser gut geschult: Das gilt für Patienten und das Praxispersonal

Ein rtCGMS bringt so viele überraschende, hilfreiche Erkenntnisse mit sich, es zeigt das, was sonst nicht sichtbar wäre. Oft fehlt es jedoch an Schulungen durch Praxispersonal, welche die komplexen und vielen Datenmengen schnell, richtig und effektiv auszuwerten wissen, die uns Patienten mit Sensibilität, Rat und Tat unterstützen. Dass wir gut geschult sind und werden und alle Möglichkeiten, welche die CGM mit sich bringt ausschöpfen sollten, steht außer Frage. Genau in dem Zusammenhang hilft uns allen dieses Buch enorm weiter.

Sowohl Anwendern, als auch Diabetes-Beraterinnen, Praxispersonal und jenen, die sich in Sachen rtCGM weiterbilden möchten können wir dieses Buch sehr empfehlen. Da Real-Time-CGM mittlerweile als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen anerkannt ist und damit immer breiter eingesetzt wird, wird es umso notwendiger, Schulungen in Praxen durchzuführen.

Ein Hinweis noch zum Schluss: Der Schwerpunkt des Buches liegt auf der Herangehensweise bei der Auswertung und Interpretation der Daten auf der Basis der Care-Link™-Software (die übrigens auch für Telemedizin geeignet ist). Die dabei abgeleiteten Erkenntnisse lassen sich aber auch in anderen Softwarelösungen finden, so dass die hier dargestellten CGM-Profile nur als Beispiele anzusehen sind.

Damit sollte geklärt sein, warum das  Buch „CGM interpretieren“ einfach unser Buch des Monats werden MUSSTE!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert