Unter führenden Gesundheitspolitikern der Großen Koalition ist auf dem parlamentarischen Jahresempfang der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) eine Kontroverse über geeignete Maßnahmen zur Verhinderung und Bekämpfung von Übergewicht und Diabetes entbrannt. Während sich der SPD-Politiker und Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Professor Dr. jur. Edgar Franke, für eine Ampel-Kennzeichnung und differenzierte Mehrwertsteuersätze für Lebensmittel aussprach, setzt CDU-Ausschussmitglied Michael Hennrich auf allgemeine Aufklärungsmaßnahmen. „Steuern und Ampelkennzeichnung sollten am Ende stehen“, bekräftigte der Christdemokrat. Die DDG fordert vor allem eine bessere sektorenübergreifende Verzahnung der Diabetesversorgung zwischen Hausärzten, Fachärzten, Kliniken, Reha und Pflege.
In Kürze sollen aktualisierte Anforderungen an das strukturierte Behandlungsprogramm (Disease-Management-Programm, DMP) für Typ-2-Diabetiker rechtskräftig werden. Damit in diesen Richtlinien tatsächlich der neueste Stand des medizinischen Wissens abgebildet wird, mahnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) eine wichtige Korrektur an und fordert die Aufnahme des Medikaments Empagliflozin in die Rubrik der anerkannten Wirkstoffe. „Die Substanz verlängert nachweislich die Lebenszeit von Diabetespatienten“, erläutert Professor Dr. med. Baptist Gallwitz, Präsident der DDG. „Das Medikament sollte daher bei Bedarf ebenso einfach verordnet werden können wie Insulin oder Metformin.“
Baut das neue Institut für Medizinalchemie (IMC) auf: Professor Dr. Oliver Plettenburg. Quelle: Helmholtz Zentrum München
Auf dem Weg zur Entwicklung der Arzneimittel von morgen hat das Helmholtz Zentrum München einen weiteren Meilenstein genommen, indem es ein neues Institut für Medizinalchemie (IMC) gründet. Seit dem 1. März baut Professor Dr. Oliver Plettenburg, bisher Wirkstoffexperte bei der französischen Firma Sanofi, dieses Institut auf. Das Helmholtz Zentrum wird das IMC im Rahmen einer gemeinsamen Berufung mit der Leibniz Universität in Hannover betreiben, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Bedarf an neuen Medikamenten gegen Volkskrankheiten, wie etwa Diabetes, sei höher als je zuvor. Gleichzeitig werde jedoch die Entdeckung und Entwicklung neuer Medikamente immer schwieriger. Naheliegende Wirkstoffe und einfache Zielstrukturen seien mittlerweile weitgehend erforscht, zeitgleich würden die Ansprüche an neue Medikamente bezüglich Wirksamkeit und Vermeidung von Nebenwirkungen steigen.
Um angesichts dieser Herausforderung neue Wege beschreiten zu können, will das Helmholtz Zentrum München seinen Bereich Wirkstoff-Forschung stärken. Deshalb wurde das neue Institut an der Universität Hannover geschaffen. Mit einer langen Tradition in der chemischen Forschung und der vorhandenen exzellenten Infrastruktur biete die hiesige Leibniz Universität hervorragende Voraussetzungen zum schnellen Aufbau eines leistungsfähigen Instituts für Medizinalchemie. Dort hätte auch das Braunschweiger Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Hannover Aktivitäten zur Wirkstoff-Forschung etabliert. Diese Bündelung der Forschung zur Wirkstoffsynthese werde nun seitens der Helmholtz-Gemeinschaft dank einer erfolgreichen Kooperation entscheidend gestärkt. Zusätzlich werde das Helmholtz Zentrum München auch neue Labore am Hauptsitz in München-Neuherberg zur Verfügung stellen. Read more
Auch in diesem Jahr setzt die Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie „Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?“ ihre erfolgreiche Aktions- und Informationstour durch Deutschland fort. Alle „Zuckersüßen“ können sich am Aktionsstand der Initiative über die diabetische Neuropathie informieren und sich diesbezüglich untersuchen lassen.
Zeigt her Eure Füße: Alle „Zuckersüßen“ können sich am Aktionsstand der Initiative über die diabetische Neuropathie informieren und sich diesbezüglich untersuchen lassen.
Sportmuffel haben nun keine Ausrede mehr: Fünf bis zehn Minuten Joggen am Tag, das kann jeder schaffen, egal wie voll der Terminkalender ist. Den Ansporn für diese „Minisporteinheit“ gaben amerikanische Forscher, die die Langzeiteinflüsse des Laufens auf die Sterblichkeit bei über 55.000 Erwachsenen untersucht hatten.
Dabei prüften sie auch mögliche Dosis-Wirkungszusammenhänge. Sie fanden heraus: Nur fünf bis zehn Minuten tägliches Laufen – und das bei niedriger Geschwindigkeit von weniger als zehn Kilometer pro Stunde – sind bereits mit einem erheblich geminderten Risiko für Gesamt- und Herz-Kreislauf-Sterblichkeit verbunden. Die Wissenschaftler hoffen, mit ihren Ergebnissen körperlich inaktive Personen dazu zu motivieren, das Laufen zu beginnen und es beizubehalten.