Gesunde und gepflegte Füße bei Diabetes – dazu einige Tipps!

Von Katja Mauer, Diabetesberaterin (DDG) und Wundassistentin.

Schöne, gepflegte Füße machen etwas her. Für Menschen mit Diabetes bedeutet Fußpflege allerdings mehr als Kosmetik. Sie ist wichtig, damit die Füße gesund bleiben.

Fupflege
Gesunde und gepflegte Füße bei Diabetes – dazu einige Tipps von Katja Mauer, Diabetesberaterin (DDG) und Wundassistentin.

Warum ist die Fußgesundheit für Menschen mit Diabetes ein wichtiges Thema?

Zwischen Fußgesundheit und der Stoffwechseleinstellung bei Diabetes besteht ein enger Zusammenhang. Hohe Blutzuckerwerte können die Gefäße und Nerven im ganzen Körper schädigen. An den Füßen zeigt sich dies schon früh. Sind die Nerven geschädigt, dann geht das Schmerzempfinden verloren. Ein kleiner Stein im Schuh kann auf diese Weise eine größere Wunde verursachen, ohne dass man es spürt. Er tut eben nicht weh.

Weil bei Menschen mit Diabetes häufig eine schlechte Wundheilung hinzukommt, können anfänglich kleine Fußverletzungen einen dramatischen Verlauf nehmen. Vor allem dann, wenn der Arzt bereits ein diabetisches Fußsyndrom (so der medizinische Begriff) festgestellt hat.

Menschen mit Diabetes sollten Verletzungen bzw. Wunden am Fuß deshalb immer vom Arzt untersuchen lassen.

Diabetes-Routine: Der Blick auf die Füße

Jeden Tag ein kurzer Blick auf die Füße – das sollte man sich angewöhnen. Bitte auch auf die Fußsohle und zwischen die Zehen schauen: Ist eine Verletzung oder Wunde zu entdecken? Gibt es Stellen, an denen Socken oder Schuhe scheuern? Bildet sich Hornhaut, die langsam aber sicher zu einer dicken Schicht anwächst? Wer seine Füße regelmäßig beobachtet, bemerkt auffällige Stellen rechtzeitig.

Die richtige Fußpflege bei Diabetes

„Werkzeuge“ für das Schneiden der Nägel und das Bearbeiten der Hornhaut dürfen nicht spitz oder scharf sein. Geeignet sind Instrumente wie Nagelscheren mit abgerundeter Spitze und Nagelfeilen aus Glas bzw. mit Sandpapier. Die Nägel bitte immer gerade schneiden und feilen – rund geschnittene Nägel wachsen schneller ein.

Eine kritische Stelle ist vor allem die Hornhaut. Hier bilden sich schnell Risse und Schrunden, in die Bakterien und Keime leicht eindringen und Hauterkrankungen wie Fußpilz verursachen können. Hornhaut an den Füßen ist bei Diabetes deshalb mehr als ein kosmetisches Problem – sie sollte regelmäßig entfernt werden. Dafür sind Bimssteine oder spezielle Hornhautfeilen geeignet.

gepflegte Füße bei Diabetes
Instrumente zur Fußpflege gibt es bei DIASHOP

Menschen mit Diabetes haben meist trockene bis sehr trockene und rissige Haut. Dies zeigt sich besonders an den Füßen. Zur Pflege empfehlen sich spezielle Fußcremes oder Cremeschäume. Ein Anteil Urea (Harnstoff 5 %) in der Creme sorgt zusätzlich für Feuchtigkeit.

gepflegte Füße bei Diabetes
Spezielle Cremes bzw. Cremeschäume zur Fußpflege gibt es bei DIASHOP

Socken und Schuhe sind nicht einerlei

Socken und Schuhe dürfen auf keinen Fall drücken oder einschneiden, denn die Fußhaut bei Menschen mit Diabetes ist sehr empfindlich. Am besten sind Socken ohne Gummirand und störende Nähte geeignet. Manche Socken enthalten Silberfäden. Silber verringert die Bakterienbildung auf der Haut und unterstützt dadurch die Wunden und Fußpilz-Therapie.

Solche „Diabetikersocken“ mit und ohne Silberanteil gibt es bei DIASHOP.

Schuhe müssen genug Platz in der Länge, Breite und Höhe bieten. Sie dürfen nicht zu eng sitzen und sollten aus weichem Leder gefertigt sein. Wenn sich ein Schuh beim Anprobieren nicht gut anfühlt, dann scheidet er aus. Mit dem Gedanken „Der lauft sich noch ein“ ist man schlecht beraten.

Schuhe sollten nachmittags gekauft werden, da im Laufe des Tages der Fuß etwas „anschwillt“.

Bei einem diabetischen Fußsyndrom (diabetische Neuropathie mit Verlust des Druckempfindens) besser eine Schablone vom Fuß herstellen und in den Schuh einlegen.

gepflegte Füße bei Diabetes
Neuropad – das Früherkennungspflaster für die diabetische Neuropathie – gibt es bei DIASHOP

7 comments

  1. Hatte vor ca.6j an der link. Ferse (Ulcus)seit daher gehe ich regelmässig alle 6 Wochen zu meiner Diabetischen Fusspl.nur anzuraten.

  2. Vielen Dank für diese Tipps zur Fußpflege bei Diabetes! Der Hinweis, dass die Werkzeuge dafür nicht spitz oder scharf sein dürfen hat mich überrascht, da ich eine Fußnagelschere verwende, die sehr scharf ist. Danke auch für den Tipp, die Nägel gerade zu schneiden – das wird mir bei meinen eingewachsenen Nägeln helfen!

  3. Als ich Kind war, fand ich seltsam, dass mein Großvater regelmäßig eine podologische Fußpflege machen gelassen hat. Ich habe von Deinem Beitrag gerade herausgefunden, dass Fußgesundheit für Diabetiker sehr wichtig ist. Über die Socken werde ich meinem Großvater informieren, ich glaube, dass er Socken mit Silberfäden noch nicht kennt.

  4. Vielen Dank für die Tipps für gepflegte Füße bei Diabetes. Hornhaut ist wirklich ein Problem bei meiner Bekannten. Sie gebraucht dafür Bimssteine und spezielle Cremes. Ich bin nicht sicher, ob meine Bekannte über Diabetikersocken mit Silberanteil weiß, daher werde ich sie darüber informieren.

  5. Hornhaut an der hacke ist bei mir ein echtes problem, ich bin erst 30 aber die Hornhaut ist echt dick und rissig zu meinem diabetes hab ich auch noch eine neurodermits also extrem trockene schubbige haut. Bimsteine sind mir zu rau, bis vor kurzen hab ich so ne feile benutzt, aber so ganz zufrieden war ich damit nicht…hab heute mal eine Hornhautlösung probiert und bin begeistert. ich habe zwar noch keine empfindunschstörungen, aber ich finde es toll das man sich damit nicht verletzten kann. mann nimmt nur die watte tränkt die mit der lösung und nach 10 minuten kann man mit nehm spachtel die hornhaut einfach abschieben und fertig und meine füße sind weich wie nie zuvor und gefühlt spüre ich wärme kälte etc jetzt mehr als doppelt so gut

  6. Danke für den Blog und den Hinweis, dass es sogar richtige Diabetikersocken für das Syndrom gibt. Bei mir hat sich dieses Syndrom vor einer Woche auch entwickelt. Ich werde mir dafür definitiv helfen lassen und einen Ansprechpartner für diabetische Versorgung aufsuchen.

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