„O’zapft is!“ auf der Münchner Wiesn: So genießen auch Diabetiker das Oktoberfest in vollen Zügen

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Das Team von Diabetiker.Info wünscht allen „Zuckersüßen“ eine schöne Zeit auf der Münchner Wiesn. © demarco / Fotolia

Fesch samma! Madln, schmeißts Euch in Eure Dirndl! Buam, kramts de Lederhosn ausm Kleidaschrank! Boid is wieda soweit: Am Samstag, 19. September, bricht sie endlich wieder an, der Münchner fünfte Jahreszeit. Bis zum 4. Oktober befindet sich die bayerische Landeshauptstadt im Ausnahmezustand, wenn das 182. Oktoberfest auf der Theresienwiese steigt. Bereits jetzt laufen die Braukessel in den sechs Münchner Oktoberfestbrauereien auf Hochtouren: schließlich möchte der Durst von Millionen Besuchern aus der ganzen Welt gestillt werden.

Selbstverständlich müssen alle „zuckersüßen“ Wiesn-Stürmer nicht in Enthaltsamkeit darben. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen und der richtigen Ausstattung im Gepäck, wie Blutzuckermessgerät, ausreichend Teststreifen, Not-BE und Co., können Diabetiker unbeschwert und in vollen Zügen das Spektakel genießen.

Apropos genießen: Wer seine Blutzuckerwerte auf der Wiesn regelmäßig kontrolliert, darf beim Essen und Trinken auch mal ausnahmsweise „alle Fünfe gerade sein lassen“. Dabei aber bitte im Hinterkopf behalten, dass es gebrannte Mandeln, Schweinshaxen, Hendl, Braten mit Knödeln sowie Brezen und Bier – sowohl auf Kalorien- als auch auf BE-technischer Ebene – ordentlich in sich haben. Wer eine Maß Oktoberfest-Bier stemmt, sollte beachten, dass alkoholhaltige Getränke den Blutzucker anfangs gehörig in die Höhe peitschen, um ihn dann rapide absacken zu lassen.

Um nicht in Gefahr zu laufen, von einer Hypo heimgesucht zu werden, ist es ratsam, sich zum „kühlen Blonden“ eine kleine Portion Kohlenhydrate, wie ein Stück Butterbrezen oder einen Happen Brot mit Obatzda, zu gönnen. Ferner müssen alle Wiesngänger, auch wenn sie noch so hundemüde sind, ihren Blutzucker auf der Bettkante messen. Dieser sollte vor dem Schlafengehen nicht unter 180 mg/dl (10 mmol/l) liegen. Sogar am Folgetag gilt es, vor Unterzuckerungen auf der Hut zu sein.

Für den Fall, dass es trotz aller Vorkehrungen doch zu einer Unterzuckerung kommt, sollten alle „zuckersüßen“ Wiesnbesucher Traubenzucker oder Gummibärchen parat haben, um der Hypo sofort den Garaus bereiten zu können. Sinnvoll ist es auch, anwesende Freunde oder Bekannte über die Vorboten und möglichen Gegenmaßnahmen einer Unterzuckerung zu informieren. Das gibt unendlich viel Sicherheit und beugt zugleich möglichen Missverständnissen vor.

Anbei der BE-Gehalt der leckersten Wiesn-Schmankerl: Eine Schweinshaxe mit Kartoffelknödel bringt es auf etwa 4, ein Brotzeitteller auf 2,5 und eine große Wiesn-Breze auf 7 BE. Während ein 200 Gramm schweres Lebkuchenherz mit rund 9 BE auftrumpft, weisen 100 Gramm gebrannte Mandeln 5 und ein kandierter Apfel ebenfalls 5 BE auf. Nicht berechnet werden brauchen beispielsweise ein halbes Hendl, Ochsenbraten oder Steckerlfisch ohne Beilagen sowie eine Portion Radi.

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