Kategorie: Sport

marathon tag des laufens

Tag des Laufens: Marathon mit Diabetes Typ 1

Heute ist Tag des Laufens! Die heute absolvierten Kilometer können auf tagdeslaufens.de hochgeladen und der Ukraine-Nothilfe gespendet werden. Klar, da bin ich sofort dabei. Für den guten Zweck zu laufen macht gleich noch mal doppelt so viel Spaß! Wenn das mal nicht der beste Tag ist, auch hier im Blog das Thema „Laufen“ aufzugreifen. 

Warum mir das Laufen so viel bedeutet?

Warum mir Laufen sehr sehr viel bedeutet? 1997 bei meiner Diabetes Typ 1 Diagnose wurde mir (Steff Blockus) gesagt, dass Sport und Naschen ab sofort nicht mehr möglich seien. Um mir das Gegenteil zu beweisen, habe ich mir eine Tüte Gummibärchen in die Klinik schmuggeln lassen und bin eine Runde gelaufen. Hat geklappt. Das hat mich damals aus dem schwarzen Loch befreit, in das ich gefallen war. Laufen gehört auch heute noch zu meinem Leben (und Gummibärchen liefern mir treue Dienste als Hypohelfer). Seit geraumer Zeit laufe ich Marathons, Ultraläufe, 24-Stunden-Läufe… Aber ich liebe nicht nur das Laufen, sondern betreibe auch zahlreiche andere Sportarten und bin selbst Trainer. Aber das soll heute nicht Thema sein. Vielmehr möchte ich auf den Blutzucker eingehen, bzw. die Frage, die ich noch immer und sehr oft gestellt bekomme: Fordert der Diabetes Typ 1 dich im Alltag nicht genug heraus? Muss es dann noch ein Marathon sein? Wie handhabst du das?

Muss es ein Marathon sein?

Natürlich muss es kein Marathon sein. Und ich bin auch mit kleineren Läufen gestartet. Ein 10-Kilometer-Wettkampf war meine erste Challenge. Das ist nicht weniger anstrengend, wenn man diese sehr schnell läuft. Meine Liebe gehört aber dem Marathon bzw. den langen Strecken, die kann man etwas langsamer angehen ;). Aber egal wie, natürlich ist eine große Herausforderung mit dem Diabetes, auch wenn man nach vielen gelaufenen Wettkämpfen, um viele Erfahrungen reicher ist. Klar, hatte ich auch schon oft Ärger mit dem Blutzucker, habe meine Ersatz-Batterie für die Insulinpumpe vergessen oder damals meine Stechhilfe und habe auch schon einen Marathon abbrechen müssen. Heutzutage hilft mir die fortgeschrittene Diabetes-Technik sehr viel weiter. An Blutzuckerwerte auf der Smartwatch war damals gar nicht zu denken. Mit klassischem Blutzuckermessgerät ging es an die Startlinie. Da hast du natürlich mehr Zeit benötigt. Keine Trendpfeile, ohne Plan, wo jetzt die Blutzuckerreise hingeht… Das waren noch Zeiten.

Wie bereitest du dich auf den Marathon vor? 

Ich halte mich immer so fit, dass ich jederzeit, aus dem Training heraus einen Marathon laufen könnte (natürlich keine Bestzeit). Wenn konkret einer ansteht, sich der Termin nährt, dann trainiere ich natürlich intensiver. 

Spätestens am Tag vor dem Marathon packe ich meine „sieben Sachen“ überlege mir dabei genau, was ich für 42 Kilometer (oder mehr) benötige, “Ersatz“ für den Fall der Fälle wird selbstverständlich auch eingepackt. Sollte mein CGM-Sensor ausfallen, habe ich Teststreifen, BZ-Messgerät und Stechhilfe dabei. 10 Teststreifen und eine kleine Nadel reichen völlig… Man muss ja „haushalten“, an Gepäck sparen so gut es eben geht. Startnummer und Kleidung werden auch schon den Tag zuvor zurecht gelegt.

Verpflegung an der Strecke ist nicht bei allen Marathons / Ultraläufen gegeben. Ich bin extrem Magen-empfindlich und habe so einige Lebensmittel-Unverträglichkeiten. Bedeutet: Ich mixe mir selbst meinen „Brei“. 

Blutzucker vor dem Marathon planen

Spätestens zwei Stunden vor Marathon-Start sitze ich auch schon am Frückstückstisch und esse wie gewohnt mein Frühstück. Senke meine Basalrate, wo wie ich das für mich im Training bereits ausgetestet habe. Mittlerweile bin ich nicht mehr so nervös. Damals bei meinen ersten Marathons/sportlichen Wettkämpfen, musste ich immer noch schauen, dass ich nicht zu hoch ansteige, weil ich sehr angespannt war.

Und während des Laufs? 

Ich schaue ja immer auf das aktive Insulin während des Sports und plane entsprechend vorausschauend meine Dosis. Aber das klappt manchmal halt nur so semi. Ich korrigiere vorsichtig mit Insulin (bzw. macht das mein Loop). Sollte ich zu stark absinken, nehme ich meine Snacks zu mir. 

Ich bin während der 42,195 Kilometer gut mit meinem Diabetes beschäftigt. Oft merke ich gar nicht , dass ich nebenbei ja noch laufe. Hat also auch Vorteile, muss man ja mal so sehen.

Aber ernsthaft: Es ist schon jedes Mal eine Herausforderung, die Blutzuckerwerte während eines Marathons oder eines anderen Wettkampfes im Zielbereich zu halten, da müssen wir uns nichts vormachen. Umso mehr wünsche ich mir, dass uns bald AID-Systeme erreichen, mit denen das automatisierte Blutzucker-Management im Sport besser klappt als bisher. 

Aber ich liebe auch die Herausforderung, möchte vielleicht auch ein Stück weit beweisen, dass man mit Diabetes Typ 1 all seine Ziele erreichen kann. Ich liebe das Laufen, es macht mich glücklich, selbstbewusster, es befreit und es hält einen ja auch gesund und fit. 

Welche Erfahrungen hast du bisher mit dem Laufen und deinem Diabetes gemacht? Schreibt das gerne in die Kommentare. 

 

camp d 2022

Camp D 2022 – Echt gut! Jetzt anmelden (7-10. Juli)

In diesem Jahr gibt es endlich wieder ein „echtes“ Camp D – live und in Farbe. Das Zelt-Camp von Novo Nordisk findet vom 7. bis 10. Juli 2022 in Bad Segeberg statt. Eingeladen sind junge Menschen mit Diabetes zwischen 16 und 25 Jahren. Sie werden von Profis aus der Diabetesberatung, Diabeto- logie und Psychologie begleitet. Workshops (wie „Diabetes und Corona“, „Nachhaltigkeit/Diabetes in der Zukunft“, „Selbstfürsorge“, „Schule aus und dann?“) stehen ebenso auf dem Programm wie ein großes Sportangebot.

DIASHOP ist wieder mit einem Team beim Camp D dabei und kümmert sich auch um die Notfallversorgung mit Hilfsmitteln vor Ort. Informationen und Anmeldung auf www.campd.info. Die Camp D-Hotline ist Montag bis Freitag von 7.30 – 13.30 Uhr unter der Telefonnummer 06131/90 31 39 1 erreichbar.

Was ist das Camp D, was erwartet dich dort?

Camp D ist das größte Zelt- und Erlebniscamp für junge Menschen mit Diabetes. Vier Tage stehen spannende Workshops, Sport und intensiver Austausch auf dem Programm. Alle Fragen können ohne Tabus mit Ärzten, Psychologen und anderen jungen Menschen mit Diabetes diskutiert werden, etwa Sexualität, Schwangerschaft, Ernährung, Sport, Beruf oder Reisen.

Ein ganzer Tag ist dem Sport gewidmet, ob Parcouring, Stand-up-Paddling, Jumping Fitness, Feldhockey, Fußball, Spinning oder oder oder. Auch Leistungssportler mit Diabetes sind vor Ort, geben Insider-Tipps und zeigen, wie gut sich Diabetes mit Sport vereinbaren lässt. Wer viel Sport treibt, hat natürlich auch viel Hunger. So wird im Camp D auch mal gemeinsam gekocht. Außerdem kannst du dich über die neuesten Erkenntnisse aus der Diabetesforschung und -technologie informieren. Hier kommt nix zu kurz.

Wer Camp D schon miterlebt hat, der will wieder dabei sein! Dürft ihr wirklich nicht verpassen. Freut Euch auf Tage voller gemeinsamer Aktionen, Austausch untereinander und mit vielen Experten vom 07.-10. Juli 2022. Wir sehen uns :). 

Auf gutem Kurs

Auf gutem Kurs – der vielseitige Ratgeber für Jedermann

„Auf gutem Kurs – Gut essen, genug bewegen, gelassen werden und gesund bleiben“ ist ein Präventionsleitfaden der Deutschen Diabetes Stiftung. Das Buch richtet sich an Jedermann (ob jung oder alt, Diabetes oder nicht Diabetes), der etwas für die Gesundheit und das eigene Wohlergehen tun möchte. 

Wir haben wohl alle das Ziel, lange gesund zu leben. Dazu können wir selbst eine Menge beitragen. Jedoch ist es gar nicht so einfach, einen gesunden Kurs einzuschlagen, der auch zum eigenen Alltag passt. Das Buch „Auf gutem Kurs“ soll uns dabei helfen. Es liefert viele Informationen, Vorschläge und gute Tipps, die Mut machen und motivieren sollen, gut zu essen, sich genug zu bewegen, gelassen zu werden – und somit gesund zu bleiben. Soweit jedenfalls das Versprechen. Davon wollten wir uns natürlich selbst überzeugen und haben das Buch interessiert gelesen. 

Aufbau, Gliederung und Inhalt des Buches „Auf gutem Kurs“

Das Buch kann flexibel und muss nicht der Reihenfolge nach vom ersten bis zum letzten Kapitel gelesen werden. Man kann in dem Kapitel einsteigen, das einen besonders interessiert. Sei es zum Thema Verhaltensveränderung, Bewegung, Ernährung, Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes oder Stressbewältigung.

Das Buch „Auf gutem Kurs“ beginnt mit Teil 1: Mut zur Veränderung. In diesem Teil des Buches erfahren wir, warum es uns so schwer fällt, lieb gewonnene Gewohnheiten loszulassen und wie es doch funktionieren kann, etwas zu verändern.

Im zweiten Teil: Auf gutem Kurs mit mehr Bewegung geht es dann sportlich zur Sache. Bevor das Krafttraining und Dehnprogramm (mit Übungen für zu Hause) losgeht, kannst du erst mal deinen Bewegungstyp ermitteln. Dann werden die Lieblingsausreden aufgeführt und wie man damit am besten umgeht ;). Wir erfahren nicht nur, warum Bewegung und Sport gut tun, sondern auch wie es uns gelingen kann, den Alltag aktiver zu gestalten. Auf die Vorteile von Ausdauertraining wird genau wie auch auf die von Krafttraining eingegangen, Sport-Irrtümer werden unter die Lupe genommen und last bot not least wird das optimale Bewegungsprogramm auf den Punkt gebracht. Sowohl Einsteiger als auch Fortgeschrittene werden gut bedient. Für Einsteiger ist besonders der Vergleich von Einsteiger-Sportarten hilfreich oder auch die Tipps für den cleveren Einsatz von Schrittzählern und Fitness-Armbändern. Ich persönlich fand den Abschnitt über das Training nach Herzfrequenz interessant. 

Das Thema Stress bzw. Entspannung kommt auch nicht zu kurz. In Teil 3: Stress lass nach finden wir Antworten auf die diverse Fragen: Stress – was ist das eigentlich? Was passiert, wenn der Stress anhält? Was hilft dagegen und wie kann ich auf lange Sicht entspannt bleiben? Welche Entspannungstechniken gibt es und welche sind sinnvoll? 

Teil 4: Bewusst essen, bewusst trinken ist der umfangreichste Teil des Buches. Hier wird nichts ausgelassen. Von warum wir welche Lebensmittel essen und brauchen, von Supermarktfallen, richtiges Lagern von Lebensmitteln, Essen und Psyche über die optimale Versorgung, den Darm, unterwegs essen bis hin zur Lebensmittel-Hitliste, jeder Mensch is(s)t anders (Getreide vs. Eiweiß)und wie man es schafft, seinen Kurs wieder aufzunehmen, wenn man davon abgekommen ist.  

In Teil 5: Auf gutem Kurs gegen Diabetes folgt eine Analyse der Risiken für Typ-2-Diabetes – und wir erfahren, wie wir es schaffen können, dass diese Risiken immer kleiner werden. Weiterhin wird erklärt, warum Übergewicht nicht gleich Übergewicht ist und wie man seine WHtR (Waist-to-Height-Ratio) berechnet und daraus die richtigen Schlüsse zieht. 

In Teil 6: Extras erwartet die Leser noch ein kleiner Mini-Fitness-Test, mit den man überprüfen kann, in welchem Maße sich die Fitness verbessert hat. Weiterhin unter anderem noch Ergänzungen zum Ernährungsteil, etwa nützliche Infos zu Angaben auf Lebensmittelpackungen. 

„Auf gutem Kurs“ – Protipp? 

Gut essen, genug bewegen, gelassen werden und gesund bleiben – wer auf diesem Weg Unterstützung braucht, ist mit dem Buch „Auf gutem Kurs“ bestens beraten. Es unterstützt, motiviert und gibt hilfreiche Tipps an die Hand, die auch im Alltag gut umzusetzen sind.

Wer meint, er ernähre sich gesund, müsse sich aber vielleicht noch ein bisschen mehr bewegen, kann sich auf den Bewegungsteil des Buches fokussieren oder eben umgekehrt, wenn man mehr Unterstützung bei der Ernährung benötigt. Für mich persönlich war Teil 3: Stress lass nach sehr gewinnbringend. Hier habe ich dringend Nachholbedarf. Es ist also für jeden etwas dabei und die verschiedensten Zielgruppen werden bestens mit Informationen versorgt. 

Ich finde „Auf gutem Kurs“ ist ein äußerst praktischer Rund-um-Berater für den Alltag, der unterstützt und motiviert, einen gesunden Lebensstil zu führen. Aber überzeugt euch selbst. 

Das Buch ist hier erhältlich: Kirchheimshop

Segelfliegen mit Diabetes Typ1?! Julia will auch weiterhin abheben

Julia Kaiser hat kürzlich auf der Veranstaltung „Von der ICT zur Insulinpumpe“ von DIASHOP von ihren Erfahrungen berichtet. Sie liebt das Segelfliegen, doch mit Diabetes Typ 1 ist das in Deutschland nicht möglich. Sie hat eine spannende und zugleich sehr emotionale Geschichte zu erzählen. 

Unser Interview mit Julia Kaiser übers Segelfliegen

Julia, magst du dich kurz vorstellen?

Ich bin 30 Jahre alt, komme gebürtig aus Engelskirchen, wohne (Job- und Fortbildungsbedingt) in Rösrath. Ich bin im Luftsportverein Bergische Rhön Lindlar e.V aktiv. Ich arbeite als Entwicklungsingenieurin bei einem Kunststoffhersteller und interessiere mich sehr für das Thema Kunststoff Spritzguss, aber auch für die Technik der Segelflugzeuge, das jedoch im privaten Bereich. Meine absolute Leidenschaft und meine Freizeit ist definiert durch mein liebstes Hobby, das Segelfliegen. Jede freie Minute habe ich vor meiner Diabetes-Diagnose dem Flugplatz gewidmet.

Julia, seit wann und wie wurde der Diabetes bei dir diagnostiziert?

Das war 2019, wenige Tage nach der Prüfung meiner Segelfluglizenz. Vier Jahre lang ließ ich mich im Luftsportverein Lindlar zur Segelfliegerin ausbilden. 2019 bestand ich dann mit 28 Jahren die Prüfung. Mir kamen vor Freude fast die Tränen. Ich fühlte mich allerdings schon wenige Tage vor der Prüfung nicht wohl. Ich hatte Sehstörungen, Harndrang und Durst. Ich dachte an eine Grippe. Nach der Prüfung kamen Halsschmerzen, Erbrechen und schwere Atemnot hinzu. Letztendlich fand ich mich dann auf der Intensivstation wieder und bekam die Diagnose: Diabetes Typ 1. Zu diesem Zeitpunkt war meine Lizenz gerade irgendwo in der Post auf dem Weg zu mir nach Hause.

Das war sicherlich ein großer Schock?! Wie bist du damit umgegangen?

Ja, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich war vor allem geschockt, als meine Fliegerärztin mir mitteilte, dass ich nicht mehr fliegen darf. Das ist meine größte Leidenschaft! Man teilte mir mit, dass Menschen mit Typ-1-Diabetes in Deutschland grundsätzlich die Flugtauglichkeit, das sogenannte Medical, aberkannt wird. Aber so schnell lasse ich mich nicht unterkriegen. Schließlich ist die Diabetestechnologie und das Diabetesmanagement schon weit fortgeschritten, Dank CGM-Systemen, Insulinpumpen und AID-Systemen ist das Risiko von Hypo- und Hyperglykämien deutlich reduziert.

Ich habe erst einmal etwas Abstand vom Flugplatz genommen, da ich das ganze verarbeiten musste. Ich hatte nämlich große Pläne geschmiedet: eigenes Flugzeug, Streckenfluglehrgänge besuchen, an Wettbewerben teilnehmen und einfach jede freie Sekunde in der Luft verbringen. Und von einem auf den anderen Tag sollte das alles passé sein. Das braucht Zeit und der Abstand hat mir erst einmal gutgetan. Jetzt bin ich aber wieder voll und ganz bereit für die kommende Saison. 

War das der Grund, warum du von der ICT auf die Insulinpumpe (Accu Check Insight Loop) umgestiegen bist, auch in der Hoffnung schneller wieder fliegen zu dürfen? Welche Vorteile bringt die Insulinpumpentherapie für dich? 

Mitunter, die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber die Insulinpumpentherapie bringt generell viele Vorteile mit sich. Ich hatte nachts/in den Morgenstunden erhöhte Werte und die habe ich mit der Insulinpumpe gut in den Griff bekommen. Ich schätze die Flexibilität, beispielsweise für die Bewegung im Alltag und bei den Mahlzeiten sehr. Ich kann den Bolus einfach und diskret per Knopfdruck abgeben und es sind keine Insulininjektionen mit dem Pen mehr notwendig. Mein Blutzucker bzw. meine Glukosewerte sind auch stabiler als bei der ICT-Therapie. Ich konnte schon im manuellen Betrieb (ohne Loop-Modus) deutliche Verbesserungen meiner Blutzuckerkurve verzeichnen.

Mit dem Einschalten des Loop-Modus, musste ich zwar sehr viel meiner Verantwortung und Überlegungen dem Manager übergeben und natürlich dem ganzen auch Vertrauen. Seitdem Loop-Modus gebe ich nur noch meine Kohlenhydrate in Gramm ein und meine sportlichen Aktivitäten. Alles andere übernimmt das AID-System und das braucht am Anfang viel Überwindung und Vertrauen. Solange ich dem System möglichst genaue und richtige Informationen übermittle, kann es die Blutzuckerwerte deutlich optimieren. Für mich ist das Loop-System eine große Bereicherung und es gibt mir viel Lebensqualität zurück. Wenn ich dann irgendwann noch wieder ins Cockpit dürfen sollte, hätte ich alles erreicht, um möglichst wieder ein Leben wie vor der Diagnose zu haben.

Was genau hast du unternommen, damit du deinem Traum vom Segelfliegen weiterhin nachgehen kannst?

Ich habe auf meinem Instagram-Account das Segelfliegen thematisiert und auf die Problematik aufmerksam gemacht, dass Menschen mit insulinpflichtigem Diabetes aus dem Cockpit ausgeschlossen sind. Daraufhin erhielt ich viele Nachrichten von anderen Typ-1-Pilot:innen. Wir haben uns vernetzt, eine Petition gestartet und diese bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) eingereicht. Mit Erfolg: Die EASA hat ein Forschungsprojekt ausgeschrieben, welches dazu beitragen kann, die Flugtauglichkeit in Zusammenhang mit Diabetes grundsätzlich neu zu bewerten. Im besten Fall entsteht dadurch ein Regelwerk zur Erteilung von Fluglizenzen an Menschen mit Diabetes.

Vielen Dank für das spannende Interview, Julia. Wirklich beeindruckend. Seid ihr selbst am Segelfliegen interessiert oder habt ihr noch weitere Fragen an Julia? Dann schreibt das doch gerne in die Kommentare. 

 

Omnipod DASH Wasser

Ab ins Wasser mit Omnipod DASH, so einfach geht’s!

Kann die Insulinpumpe mit ins Wasser? Ist sie wasserfest oder nur Spritzwasser-geschützt oder muss ich ich sie doch vorher abkoppeln? Und falls ja, wohin damit? Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass meine Insulinpumpe wasserfest ist. Aber dazu gleich mehr. 

Bei Omnipod DASH muss man sich darüber jedenfalls keine Gedanken machen, denn der Pod ist bis zu einer Tiefe von 7,60 Metern und einer Dauer von 60 Minuten wasserdicht (zugegeben habe ich, auf eigene Verantwortung versteht sich, das bereits auf drei Stunden ausgereizt). Das haftstarke Klebepolster hält ihn fest auf der Haut. Wer ganz sichergehen möchte, kann den Pod zusätzlich mit einem Tape oder einem Band befestigen (bei DIASHOP erhältlich: www.diashop.de/fixierung).

Für mich war auch das mitunter ein Grund, warum ich mich für den Omnipod entschieden habe. Ich kann morgens unter die Dusche springen, ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen, wo ich jetzt meine Insulinpumpe am besten verstaue. Ich muss sie nicht erst abkoppeln oder in einem Duschbeutel oder eine Aquapac-Tasche packen. Mir ist es wichtig, dass im eh viel zu hektischen Alltag, das Diabetesmanagement schnell und problemlos von der Hand geht. Der Pod klebt an meinem Körper, duscht einfach mit und stört sich nicht am Wasser. Die Insulinzufuhr läuft kontinuierlich weiter. Das ist schon sehr praktisch. 

Im Sommer verbinde ich mein Lauftraining auch gerne mit einer Erfrischung im See. So laufe ich zum See, springe dort ins Wasser und laufe dann zurück:  

Als ich damals noch eine Schlauchpumpe hatte, die nicht wasserfest war, hatte ich die Insulinpumpe immer abgekoppelt. Hinterher habe ich dann immer das fehlende Insulin nachgebolt. Mich hat das allerdings im Wasser manchmal schon etwas „gestresst“. Beim Schwimmen musste ich dran denken, dass ich momentan meinem Körper kein Insulin zuführe. Da ich auch gerne mal etwas länger schwimme (bis zu 4 Kilometer, aber eher langsam ;)) oder gerne auch im Whirlpool entspanne, empfand ich das als störend. Das CGM-System liefert aufgrund der durch das Wasser gekappten Bluetooth-Verbindung leider auch keine Werte, so dass ich dann im Blindflug und ohne Insulin schon etwas unruhig werde und das wars dann auch mit der Entspannung. Für mich ist (nicht nur) deshalb der OmniPod die beste Wahl :). 

Wer Omnipod DASH noch nicht kennt: Das Insulin-Managementsystem arbeitet mit einem schlauchlosen Pod, der bis zu 72 Stunden lang kontinuierlich Insulin abgibt. Er kann praktisch überall da getragen werden, wo man normalerweise eine Insulininjektion vornehmen würde. Der Pod wird über einen intuitiven Touchscreen und den bluetoothfähigen Omnipod DASH Personal Diabetes Manager (PDM) eingestellt. Hier findet ihr mehr Infos dazu: https://www.diashop.de/omnipod-dash

Hinweis: Das Omnipod DASH®-Insulin-Managementsystem wurde mir zum Testen unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Dies hindert mich jedoch nicht daran, meine freie und ehrliche Meinung zu äußern. Alle Meinungsäußerungen sind meine eigenen.