Er bringt ans Tageslicht, wie hoch der Blutzucker im Schnitt in den vergangenen acht bis zwölf Wochen war: der Langzeitblutzuckerwert (HbA1c). Doch leider fällt dieser Wert bei etlichen Diabetikern höher aus, als er eigentlich sein sollte. Eine zufriedenstellende Blutzuckerkontrolle (HbA1c ≤ sieben Prozent) erzielt in Deutschland nur etwa die Hälfte der Diabetiker. Besonders dramatisch ist die Lage bei jungen Typ-1-Diabetikern: Von den an einer Studie teilnehmenden Teenagern erreichte nur etwa ein Viertel die Blutzuckerzielwerte. Aktuellen Daten zufolge bleibt auch bei den insulinbehandelten Typ-2-Diabetikern die große Mehrheit hinter den Erwartungen zurück: Nur 21 Prozent kamen auf einen HbA1c unter sieben Prozent.
![Langzeitblutzuckerwert Langzeitblutzuckerwert](https://www.diabetiker.info/wp-content/uploads/2016/01/langzeitwert.jpg)
Die Gründe dafür sind vielfältig. So verhindern beispielsweise mangelndes Selbstvertrauen oder geringe Kenntnisse über die Erkrankung und ihre Behandlung eine effektive Insulindosis bei der Diabetes-Einstellung.
Die Krux: Liegt der Langzeitblutzuckerwert dauerhaft über sieben Prozent, können Gefäße und Nerven geschädigt werden. Diese Schädigungen schreiten schleichend voran und bleiben meist lange Zeit unbemerkt – führen jedoch langfristig zu Folgeerkrankungen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, Erblindung oder Amputationen. Aus diesem Grund ist es wichtig, den „Langzeit-Blutzuckermesser“ stetig im Auge zu behalten. Der HbA1c-Wert sollte einmal im Quartal beim Arzt bestimmt werden.
Bei Typ-1-Diabetikern, die täglich Insulin spritzen müssen, sieht die Leitlinie zur Behandlung des Typ-1-Diabetes vor, den HbA1c-Zielwert individuell mit dem Patienten zu vereinbaren. Dieser liegt in der Regel im Bereich von < 7,5 Prozent. Bei Typ-2-Diabetikern sollte ein HbA1c-Korridor von 6,5 bis 7,5 Prozent unter Berücksichtigung individueller Therapieziele angestrebt werden.
Mehr Infos zum Thema liefert Euch auch unser Beitrag HbA1c-Wert: Was uns der „Langzeit-Blutzuckermesser“ verrät.
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