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Buchrezension Der Typ Nummer 1

Kennt ihr schon: Der Typ Nummer 1?

Ich habe einen Roman zu Ende gelesen. Das kommt tatsächlich nicht sonderlich häufig vor. Genau genommen handelt es sich bei dem Buch „Der Typ Nummer“ um einen New-Adult-Roman, in dem es über bittersüße Werte geht, wie die Titelseite verrät. „New Adult“ steht für junge Erwachsene. Dazu zähle ich nicht mehr so ganz, also waren es wohl vermutlich eher die „bittersüßen Werte“, die mich zum Lesen gebracht haben. Literatur über Diabetes Typ 1 ist halt ein Muss für mich! Alleine der Titel des von Autorin Nadine Trinkies im Selbstverlag veröffentlichten Buches hat mich neugierig gemacht: „Der Typ Nummer 1“. Ich möchte nicht zu viel verraten, denn man muss das Buch selbst gelesen haben. Dennoch ein paar zusammenfassende Worte dazu und meine Meinung zum Buch. Allein den Klappentext finde ich schon vielversprechend: 

Der 18-jährige Jonah Spark lebt in Oxnard, im sonnigen US-Bundesstaat Kalifornien. Seit dem Schicksalsschlag, seine Eltern früh verloren zu haben, ist der intelligente Detective-Sohn ein wahrer Meister darin, alles andere als seine eigenen Gefühle und Schwächen aufzudecken. So trifft ihn die Diagnose Diabetes mellitus Typ 1 besonders schwer, und er sieht alles, was ihn letztlich ausmacht, in Frage gestellt. Als er sich mit der hübschen Jolene einlässt und ihm zeitgleich mysteriöse Hinweise zugespielt werden, steht sogar das Vertrauensverhältnis zu seinen beiden besten Freunden Max und Daniel auf der Probe, und er muss dringend erkennen, wer der echte Gegenspieler ist.

Meine Meinung zum Buch: Der Typ Nummer 1

Als Mensch mit Diabetes Typ 1 interessiert mich natürlich, wie andere ihren Diabetes erleben. Ich muss auch zugeben, dass ich gefährliches Halbwissen in Bezug auf Diabetes Typ 1 sofort richtigstellen muss, es mich manchmal sogar müde und sauer macht. Das kennt ihr sicherlich auch? So hatte ich bei diesem Buch zunächst Bedenken, dass Jonah (der Typ Nummer 1), einer dieser Charaktere ist, die sich bei Unterzucker Insulin injizieren. Eben so, wie man es auch aus vielen realitätsfernen Filmen kennt, die sehr bescheiden recherchiert sind. 

Was bin ich froh, dass dieses Buch kein gefährliches Halbwissen vermittelt und dass Jonah absolut authentisch ist. Es ist sogar so, dass ich vieles sehr gut nachempfinden kann. So hatte ich beispielsweise die gleichen Symptome, wie sie auch Jonah vor der Diagnose bei sich feststellen musste. Ich habe vieles durchlebt, was auch er durchlebt und Jonah beschäftigt vieles, was auch mir im Alltag mit Diabetes keine Ruhe lässt. Ich habe erfahren, dass die Autorin selbst Diabetes Typ 1 hat und das Buch durch einen regen fachlichen Austausch mit der betreuenden Diabetespraxis entstanden ist. So und nicht anders hatte ich es auch vermutet. Denn bevor ich das Buch zur Hand genommen hatte, war mir das nicht bewusst (auch wenn es auf der Buchrückseite steht). Aber glaubt mir, dass bemerkt man sehr schnell. 

In dem Buch dreht sich nicht alles um Diabetes, sondern es geht auch um Freundschaft, Liebe und Vertrauen. Dennoch ist der Diabetes immer dabei. So wie es eben bei uns Typ1ern im Alltag auch ist. Die Geschichte drumherum finde ich ebenso äußerst lesenswert, das macht das Buch für mich zu einem gelungenen Gesamtwerk. Ich kann mir gut vorstellen, dass es frisch diagnostizierten (jungen) Menschen mit Diabetes dabei hilft, die eigene Krankheit besser zu verstehen. Auch für Angehörige ist das Buch eine Lektüre wert. Schließlich haben sie hier die einmalige Gelegenheit, einem Menschen mit Typ 1 Diabetes „in den Kopf“ zu gucken. Das lassen wir normalerweise selten zu ;).

keto dich glücklich

Buchrezension: Keto dich glücklich!

Wir haben für euch gelesen und rezensiert: „Keto dich glücklich! Ketogene Ernährung bei Diabetes und Zöliakie“ von Dr. Mirjam Eiswirth. Die Autorin hat (seit 1996) selbst Diabetes Typ 1 und seit 2008 auch Zöliakie. Sie kennt somit die Höhen und Tiefen des Alltags sehr gut und beschreibt im Buch, was bei ihr die Umstellung auf eine ketogene Ernährung bewirkt hat und warum sie sich für diese Ernährungsform entschieden hat. Sie erzählt von ihrem Blutzucker-Auf-und-Ab und wie sie es mit der ketogenen Ernährung in den Griff bekommen hat. Dabei lässt sie nicht unerwähnt, dass die Umstellung auf eine ketogene Ernährungsweise Unterstützung eines Diabetesteams benötigt, nicht ganz einfach ist und auch nicht jedem gut bekommt.  

Ich finde mich in ihrer persönlichen Geschichte wieder, die sie eingangs erzählt. Insbesondere als Frau mit Diabetes Typ 1 ist es nicht immer leicht, dass Hormon- und damit verbundene Blutzuckerchaos zu bändigen. Ich selbst ernähre mich zwar nicht ketogen, allerdings (nicht streng) Low Carb, was letztendlich auch der Zöliakie und Nahrungsunverträglichkeiten geschuldet ist. Im Buch wird der Unterschied zwischen Low Carb und ketogener Ernährung erklärt, vielen ist dieser gar nicht bewusst.   

Die Leser erfahren, wie eine kohlenhydratarme Ernährung für Menschen mit Diabetes aussehen und gut funktionieren kann, insbesondere dann, wenn sie Insulin spritzen. Interessant zu lesen fand ich, wie die Autorin Mirjam Eiswirth beim Berechnen der FPE-Einheiten vorgeht. Wie sie ihren Weg gefunden hat, an dem man sich als Leser bestens orientieren kann. Der in ihrem Buch beschriebene Ansatz, die benötigten Insulineinheiten für eine Mahlzeit über Kalorien zu berechnen, funktioniert bei mir selbst wunderbar. Für Leser, die diesen noch nicht kennen, eine sehr gute Hilfe. 

Nachdem im Buch der Unterschied zwischen gewollter Ketose und gefährlicher Ketoazidose grafisch dargestellt wird, den Lesern noch praktische Hintergrundinfos über die „konformen“ Lebensmittel an die Hand gegeben und sie über Zuckeralternativen aufgeklärt werden, folgen ab Seite 34 die Rezepte. 

Wir haben einige von den zahlreichen Rezepten (über 70 sind im Buch zu finden!) aus allen Kategorien von süß bis deftig ausprobiert und können bestätigen, dass sie alltagstauglich, einfach, praktisch sind und schnell von der Hand gehen. Witzig auch die Idee, „Das Eselsohr mit Herz“ einzuführen: Auf den Rezeptseiten befindet ich oben rechts in der Ecke ein Herz, das sich umklappen lässt, um Lieblingsrezepte schneller wiederzufinden. 

Meine Eselsohren mit Herz befinden sich derzeit bei folgenden Rezepten: 

  • Brezeln
  • Kastanien-Pfannkuchen
  • Haselnussaufstrich
  • Nussiger Brokkoli-Feta-Salat
  • Pizza-Rolle
  • Grünkohl-Chips
  • Eiweißwaffeln
  • Pekannuss-Erdnussbutter-Riegel
  • Walnusswölkchen
  • Zimtschnecken

Unser Fazit zum Buch „Keto dich glücklich!“

Vielleicht mag man sich über den Titel des Buches „Keto dich glücklich!“ streiten, denn sicherlich ist diese Ernährungsform nicht Jedermanns Sache und macht auch nicht jeden glücklich ;). Die Autorin schon, sie ist dadurch länger satt, fühlt sich körperlich und emotional ausgeglichener, konnte ihre Insulindosis und Blutzuckerschwankungen reduzieren. Ich denke, jeder muss seine Ernährungsform finden, die einen bevorzugen vegetarisch oder vegan, die anderen Low Carb, Keto oder High Carb. Andere essen alles, worauf sie Lust haben. Jeder so wie er mag. Mir gefällt, dass sie neben den zahlreichen positiven Aspekten der ketogenen Ernährung auch die Schattenseiten nicht außen vor lässt. Weiterhin fand ich gut, dass sie ihre persönliche Geschichte erzählt, warum sie sich für diese Ernährungsform entschieden hat. 

Wer sich für eine ketogene Ernährungsweise interessiert, Diabetes Typ 1 und Zöliakie hat, ist mit dem Buch „Keto dich glücklich“ von Dr. Mirjam Eiswirth sehr gut beraten. Alles was man über diese Ernährungsform wissen muss, fasst sie in ihrem Buch kurz und prägnant zusammen. Sie gibt hilfreiche Tipps und Tricks in Bezug auf die Berechnung der Lebensmittel an die Hand. Die Rezepte sind abwechslungsreich (Brötchen, Pizza, Süßes…), einfach, schnell, problemlos zubereitet und richtig lecker. Sie eignen sich auch für Menschen mit Zöliakie. Ein rundum gelungenes Buch! Aber lest es selbst. 

Hier erfahrt ihr mehr darüber und könnt es direkt bestellen: Keto dich glücklich! Ketogene Ernährung bei Diabetes und Zöliakie