Kategorie: Allgemein

Sonderformen des Diabetes

Sonderformen des Diabetes: Die Auslöser und ein ganz besonderer Fall…

Diabetes Typ 1, Diabetes Typ 2, Schwangerschaftsdiabetes – diese Stoffwechselerkrankungen sind allgemein bekannt. Was viele Hausärzte in Deutschland aber nicht wissen: Es gibt auch Sonderformen des Diabetes. Immer noch kommt es bei diesen Ausprägungen zu einer falschen Behandlung, weil sie nicht richtig diagnostiziert oder mit anderen Diabetesformen verwechselt werden. „Die Ursachen einer Diabetes-Sonderform sind vielfältig und können von genetischen Erkrankungen über hormonelle Störungen bis hin zu Infektionen reichen“, sagt DDG Präsidentin Professor Dr. med. Monika Kellerer. Auch die langfristige Einnahme von steroidhaltigen Medikamenten, etwa Kortison, kann zu einer Ausbildung dieses Typs führen.

Alle Ausprägungen besitzen dabei das gleiche Merkmal wie die „klassischen“ Diabetes-Erkrankungen – einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel, der dringend reguliert werden muss. „Allerdings unter Beachtung der jeweiligen Grunderkrankung, weshalb die Therapien erheblich voneinander abweichen können“, betont Kellerer. Im Zweifel sollten sich Betroffene an eine Schwerpunktpraxis oder spezialisierte klinische Fachabteilung wenden.  

Kortison ist ein häufiger Auslöser

Zu den häufigsten Auslösern einer Diabetes-Sonderform gehören Kortison-Therapien, etwa bei Rheuma, Asthma, Morbus Crohn, anderen entzündlichen oder onkologischen Erkrankungen. „Hier lautet die gute Nachricht: Der Diabetes kann sich komplett zurückentwickeln, wenn das Kortison ausgeschlichen wird“, erläutert Kellerer. „Ob eine medikamentöse Umstellung möglich ist, sollten die Patienten mit ihren behandelnden Ärzten abklären.“

Weitere genetisch fixierte Sonderform: „MODY“

Zu den häufigeren Diabetes-Sonderformen gehören auch die sogenannten „MODY-Diabetes“-Typen, die auf unterschiedlichen genetischen Defekten beruhen und von Generation zu Generation weitervererbt werden. MODY steht für „Maturity Onset Diabetes of the Young“. Die genetischen Defekte bewirken, dass die Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig funktionieren und demzufolge die Insulinproduktion eingeschränkt ist.

Bauchspeicheldrüsen-Entzündung und Virusinfektionen als Ursache

Virusinfektionen können ebenfalls einen Diabetes der dritten Gruppe auslösen, zu weiteren Triggern zählen Fehlfunktionen des Immunsystems, hormonelle Störungen oder das Down-Syndrom. Eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse führt in 15 Prozent der Fälle zu einem permanenten Diabetes der dritten Gruppe. „Sind Gallensteine der Grund für die Entzündung, kann sich der Diabetes nach deren Entfernung zurückbilden“, erläutert Professor Dr. med. Baptist Gallwitz.

Eine chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse, sehr häufig bedingt durch Alkoholmissbrauch, löst in etwa der Hälfte der Fälle Diabetes aus. „Über die genaue Sonderform des Diabetes – und in der Konsequenz auch über die Therapie – entscheidet letztlich die Ursache“, resümiert DDG Mediensprecher Gallwitz.

Mukoviszidose zieht in jedem zweiten Fall Diabetes nach sich

Zu den Diabetes-Sonderformen gehört auch ein gestörter Glukosestoffwechsel, der sich infolge der Erbkrankheit Mukoviszidose entwickelt. Ab einem Alter von 26 Jahren erkrankt jeder zweite Mukoviszidose-Patient zusätzlich an Diabetes, Frauen deutlich früher und häufiger als Männer.  Bei der Behandlung gibt es Besonderheiten. Generell gilt: Je augeprägter das Untergewicht der Patienten, desto größer ihr Diabetes-Risiko. „Deshalb ist es vorteilhaft, Mukoviszidose-Patienten zu einem höheren Body-Mass-Index zu verhelfen“, erklärt Andreas Neu, Vizepräsident der DDG. Sie müssen vollwertig ernährt werden, auch in Bezug auf Salze und Kohlenhydrate. „In vielen Praxen werden die Patienten immer noch als Typ 2 eingestuft, die dann lernen, sich kalorienarm zu ernähren“, so Neu. Das sei für Erkrankte mit eingeschränkter Bauchspeicheldrüsenfunktion und Untergewicht in Hinsicht auf die Lebenserwartung äußerst problematisch.

Laut Leitlinie sollen Mukoviszidose-Patienten mit Diabetes Insulin erhalten. Dies geschieht bislang jedoch nur bei drei Viertel der Patienten. „Der Rest wird diätetisch oder mit oralen Antidiabetika behandelt“, erläutert Neu. Die Leitlinien raten jedoch aufgrund der schlechteren Wirksamkeit von Tabletten ab. Diabeteskranke Mukoviszidose-Patienten kommen, im Gegensatz zu Typ-1-Diabetespatienten, lange ausschließlich mit Insulin zu den Mahlzeiten gut aus. Sie benötigten oft erst nach Jahren ein zusätzliches Basalinsulin.

Quelle: https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/presse/ddg-pressemeldungen/meldungen-detailansicht/article/haeufig-verkannt-sonderformen-des-diabetes-ausloeser-koennen-medikamente-virusinfektionen-mukov.html

Meine Freundin Insa hat Mukoviszidose und ist lungentransplantiert, der Diabetes ist für sie „nur“ eine Begleiterkrankung

Mukoviszidose ist eine nicht heilbare Erbkrankheit, die hauptsächlich die Lunge, die Bauchspeicheldrüse oder auch die Leber betrifft. Ganz einfach formuliert funktioniert in den Zellen der Salz-Wasser-Transport nicht richtig. Dies führt dazu, dass die Organe durch einen zähen Schleim verkleben und die Funktion dadurch mehr und mehr eingeschränkt wird. Bei der Lunge bedeutet dies: viel Husten, schlecht Luft bekommen, irgendwann Sauerstoff und früher oder später steht dann die Frage nach einer Listung für eine Lungentransplantation im Raum. Bei der Bauchspeicheldrüse wird zuerst die Produktion von Enzymen eingeschränkt, so dass die Verdauung nicht richtig funktioniert. Das bedeutet: Zu jedem Essen müssen Enzym-Kapseln genommen werden. Und irgendwann kommt dann auch der Diabetes dazu, weil nicht mehr genug Insulin abgegeben werden kann.  So hat mir meine Freundin Insa ihre Krankheit Mukoviszidose erklärt…

Als Insa noch klein war, hieß es, dass sie wahrscheinlich nicht älter als 12 oder 15 Jahre werden würde. Aber in den letzten Jahrzehnten haben sich die medizinische Versorgung und die Therapie immer weiter verbessert, so dass heute viele Betroffene das Erwachsenenalter erreichen und, so wie Insa, verheiratet sind. Man kann sagen, dass so etwas wie Normalität in kleinen Bereichen durchaus möglich ist. Das Leben mit Mukoviszidose hat Insa in vielerlei Hinsicht stark geprägt. Sie versucht etwa, in schwierigen Zeiten noch die schönen Momente wahrzunehmen. Und am allerwichtigsten war es für sie immer, sich nicht über die Krankheit zu definieren und auch noch ein Leben neben der Mukoviszidose und der ganzen Therapie zu führen.

Insas Muko-Diabetes ist anders als mein Typ-1-Diabetes

Insas Muko-Diabetes ist anders als mein Typ-1-Diabetes. Sie hat beispielsweise einen geringeren Insulinbedarf, da ihre Bauchspeicheldrüse noch Insulin produziert. Nach der Lungentransplantation hat sich für sie aber auch wieder alles verändert.  Eine Insulinpumpe hat sie nicht und kennt auch keinen „Muko“,  der eine hat. Sie erlebt mit dem Muko-Diabetes auch einige Highlights, da dieser spezielle Diabetes Typ 3c doch eher unbekannt ist. Sie hat schon in diversen Praxen bei Ärzten gesessen, die ihr erklärt haben, dass es diesen speziellen Typ nicht gibt. „Manchmal hilft in diesen Fällen der Hinweis auf die zweite Bezeichnung – cystic fibrosis related diabetes, CFRD. Aber oft kommt man auch damit nicht weiter – und dann wird’s anstrengend…“, sagte sie mir.

Hier lest ihr mehr dazu:

Insas „Mukoviszidose-Diabetes“ Typ 3c (CFTR) 

Sonderformen des Diabetes
Das Foto ist vor Insas Lungen-Transplantation entstanden. Foto by Joanna Nottebrock.
Ein aktuelles Foto von Insa und mir am Maschsee in Hannover (Insa rechts im Bild).

Mukoviszidose-Spendenlauf in Hannover: Tue laufend Gutes! Dabei?!

Last but not least, möchte ich euch einen ganz besonderen Spendenlauf ans Herz legen, den Insa seit 12 Jahren mit viel Herz für den guten Zweck organisiert! Alle weiteren Infos dazu unten im Bild und auf der Webseite www.muko-spendenlauf.de.  Meldet euch gerne noch spontan an!!! Alles für den guten Zweck. Ein schöner Lauf, bei dem jeder so viel läuft, wie er mag und dabei gleichzeitig Gutes tut! Für sich selbst und für Mukoviszidose-Patienten!

Unternehmen (natürlich auch Privatpersonen) können uns Läufer beim Muko-Lauf auch gerne als Sponsor unterstützen, etwa kleine oder große Geldbeträge pro Runde als Spende beisteuern und dann deckeln. Das motiviert uns, noch mehr Runden zu laufen, bzw. Gummibänder zu sammeln, die uns pro gelaufener Runde ausgehändigt werden. Meldet euch also gern an, als Läufer oder Sponsor. Als Sponser auch gerne direkt in den Kommentaren zu Wort melden. Ich suche nämlich auch noch Unterstützer, die mich motiviert noch mehr Runden abzuspulen, um möglichst viele Spendengelder zu sammeln.

Diabetes Sonderformen

Zuckerfreies Fruchtgummi aus gefrorenen Früchten (mit Fiber Sirup)

Heute gibt es leckeres Fruchtgummi! Aber kein gekauftes, zuckerhaltiges aus der Tüte, sondern selbstgemachtes aus gefrorenen Früchten mit Fiber Sirup. Denn: Selbstgemachtes schmeckt natürlich viel besser und man weiß genau, welche Zutaten drin stecken! Okay aber was ist nun wieder Fiber Sirup?

Was ist Fiber Sirup?

Fiber Sirup ist von Natur aus reich an Ballaststoffen und hat eine angenehme Süße – ganz ohne Zuckerzusatz. Möglich macht das Isomalt-Oligosaccharid: ein pflanzlicher Ballaststoff, der aus Stärke gewonnen wird, und prebiotische Wirkung zeigt.

Auch die Nährwertangaben können sich sehen lassen: Der Sirup von Sukrin hat nur 5 Gramm Kohlenhydrate und 160 Kalorien auf 100 Gramm

Sukrin Fiber SirupIch nutze diesen Sirup schon längere Zeit zum Backen und Süßen. Er verleiht den Backwaren Halt. Ideal ist er nicht nur für zuckerfreie Fruchtgummis, sondern auch für Smoothies, Kuchen, Beeren, Müsli, Müsliriegel und vieles mehr! Die 5 Gramm Kohlenhydrate auf 100 Gramm kann ich quasi vernachlässigen, so dass ich dafür keine BEs berechnen muss.

Wir hatten hier schon so einige Rezepte mit Fiber Sirup gepostet und werden es auch künftig tun. Schaut gerne mal unter unseren Rezepten hier im Blog nach. Auch heute haben wir wieder ein tolles Rezept für euch:

Rezept: Selbstgemachtes zuckerfreies Fruchtgummi

Zutaten:

  • 100 Gramm gefrorene Früchte (ich habe es bisher mit Erdbeeren und Himbeeren getestet)
  • 150 ml Wasser
  • 2 Packungen gemahlene Gelatine (alternativ für Veganer eignet sich auch Agar-Agar, damit arbeite ich auch vorzugsweise)
  • 6 Esslöffel Fiber Sirup clear
  • 2-3 Spritzer Süßstoff und
  • 2 Spritzer Zitronensaft

Zubereitung:

  1. 100 Gramm gefrorene Früchte (ich habe es bisher mit Erdbeeren und Himbeeren getestet) zu Püree verarbeiten.
  2. Das Wasser, die gemahlene Gelatine/Agar-Agar, den Fiber Sirup und 2-3 Spritzer Süßstoff und Zitronensaft dazugeben und kräftig verrühren und aufkochen. Es sollten keine Klümpchen zurückbleiben.
  3. Danach die flüssige Masse in Silikonförmchen füllen (ich habe mir dazu Gummibärchen-Förmchen bestellt, sie werden oft mit einer Pipette geliefert, so dass das Auffüllen einfach gelingt).
  4. Etwas abkühlen lassen und dann ab damit in den Kühlschrank für mindestens zwei bis drei Stunden.

FERTIG! Wir sind gespannt, wie euch die selbstgemachten Fruchtgummis schmecken.

Zuckerfreies Fruchtgummi

Medtrum

Versorgung mit Zubehör für das Medtrum A6 TouchCare System!

Vielleicht habt ihr es schon erfahren, dass aktuelle Ereignisse eine Änderung im Vertrieb des Medtrum A6 TouchCare Systems notwendig machen: Ab sofort können viele Diabetes‐Fachhändler die Patch-Pumpe und das CGM-System (den Transmitter) von Medtrum leider nicht mehr anbieten. Grund ist ein anhängiger Patentrechtsstreit am Landgericht Düsseldorf zum Medtrum A6 TouchCare System (AZ: 51069-0002LL1; Klagepatente EP 1874390 B1 und EP 1335764 B1). 

Viele Diabetes‐Fachhändler haben dieses System samt Zubehör daher komplett aus dem Vertrieb genommen. Auch DIASHOP bietet das System nicht mehr an.

DIASHOP versorgt jedoch weiterhin mit Zubehör…

Das Zubehör für die Medtrum Patch-Pumpe (Reservoir Patches) sowie CGM-Sensoren werden bei DIASHOP aber weiterhin erhältlich sein, solange sich an der rechtlichen Situation nichts ändert.

Es ist natürlich wichtig, dass ihr weiterhin ohne Unterbrechung versorgt werdet, daher ist das Zubehör (Reservoir‐Patches und CGM‐Sensoren) für euer Medtrum‐System bei DIASHOP weiterhin erhältlich,  solange sich an der rechtlichen Situation nichts ändert. Die „Hardware“, also die Medtrum A6 Patch‐Pumpe und das passende CGM‐System (Transmitter), hat DIASHOP jedoch aufgrund des Patentrechtstreites aus dem Sortiment genommen.  

Das DIASHOP Insulinpumpen‐ und CGM-Team berät euch selbstverständlich gerne zur Versorgung mit Medtrum‐Zubehör, oder zu  einem möglichen Wechsel auf ein alternatives System.  Bitte stimmt einen möglichen Wechsel jedoch unbedingt vorab mit Ihrem betreuenden  Diabetes‐Team ab. 

Nutzt das Kontaktformular unter www.diashop.de/medtrum, oder ruft das DIASHOP-Team unter  der kostenfreien Servicenummer 0800/622 622 5 an. 

Glukagon-Nasenspray

In den USA zugelassen: Glukagon-Nasenspray als Alternative zur Injektion

Vor geraumer Zeit hatte das amerikanische Unternehmen Eli Lilly and Company in den USA und in Europa die Zulassung des Glukagon-Nasensprays zur Anwendung bei schweren Unterzuckerungen (Hypoglykämien) beantragt. Nun hat die FDA (U.S. Food and Drug Administration) Glukagon als Nasenspray ab einem Alter von 4 Jahren zugelassen. (Quelle: FDA Pressemeldung)

UPDATE: Das Glukagon-Nasenspray ist mittlerweile auch in Europa zugelassen und wird in absehbarer Zeit in Deutschland erhältlich sein!

Was ist Glukagon und wie wird es verabreicht?

Das Hormon Glukagon ist als „Gegenspieler des Insulins“ bekannt und kann als Notfallmedikament im Falle einer schweren Unterzuckerung mit Bewusstlosigkeit von Dritten verabreicht werden. Bisher kennt man Glukagon nur als Notfall-Set, bestehend aus einer Flasche mit Glukagon in Pulverform und einer Spritze mit Lösungsmittel. Es muss vor dem Spritzen vermischt und aufgezogen werden.

Das neue Glukagon-Nasenspray macht die Behandlung einer schweren Hypoglykämie einfacher. Es wird über die Schleimhäute aufgenommen und kann dem Bewusstlosen über die Nase verabreicht werden.

Gleicher Effekt wie die Injektion

Das Glukagon-Nasenspray wurde vom Unternehmen Locemia entwickelt und Eli Lilly hatte sich im Oktober 2015 die Vertriebsrechte gesichert. Für die Zulassung hat das Nasenspray in drei Studien (zwei mit Erwachsenen, eine mit Kindern ab 4 Jahre) gezeigt, dass es den Blutzucker bei einer schweren Unterzuckerung vergleichbar mit der Glukagon-Injektion erhöht.

Das Glukagon-Nasenspray kann mit der Zulassung in den USA auf den Markt gebracht werden, die es wie eingangs erwähnt,  durch die FDA (U.S. Food and Drug Administration) nun erhalten hat. Wir sind gespannt, ob und wann es auch in Europa zugelassen wird. Ihr auch? Was meint ihr dazu? Sicher sorgt der einfachere und direktere Einsatz des Nasensprays dafür, dass mehr Menschen als Nothelfer im Falle einer schweren Unterzuckerung eingreifen werden.  

Hinterlasst gerne auch eure Meinung zum Glukagon-Nasenspray in den Kommentaren.

Quelle der oben genannten Studien:

Hitze-Tipps speziell für den Omnipod (Patch-Pumpe)

„Wie kann ich das Insulin in meiner Omnipod-Patch-Pumpe kühl halten und wie kann ich meinen OmniPod fixieren, damit er auch beim Planschen im Wasser nicht abfällt?“ Genau diese und ähnliche Fragen suchen verstärkt im Sommer immer wieder Antworten (nicht nur) in den sozialen Netzwerken und Diabetes-Foren.

Ich trage selbst seit 8 Jahren den Omnipod und habe mir deshalb natürlich auch über die Fixierung und Kühlung des Insulins im OmniPod bei sehr heißen Temperaturen so meine Gedanken gemacht, viel recherchiert und mich in der Diabetes-Community mit anderen Poddern ausgetauscht und über die Jahre hinweg vieles ausprobiert…

OmniPod fixieren

Was habe ich nicht alles zum Fixieren von OmniPod und Sensor getestet, damit sie bei Hitze, im Wasser oder beim schweißtreibenden Sport halten. Ich habe eher trockene Haut, so dass ich zumindest in der Regel nicht unbedingt fixieren muss. Dennoch ist es mir manchmal lieber, denn ich weiß, dass ich mich gerne, auch mal spontan kräftig austobe: Ausdauertraining, Schwitzen, Wasser, Krafttraining, Jumping Fitness, Katzen, Stoßen, Stolpern, Hängenbleiben, Hinfallen, Therme, Sauna, Massage, darauf schlafen… Der OmniPod muss einiges aushalten. An dieser Stelle möchte ich euch zunächst zeigen, wie ich den OmniPod fixiere.

Vorab noch ein Hinweis: DIASHOP hat Hautschutz-🧴 und Fixierungstipps übersichtlich, bebildert und verständlich zusammengetragen und für euch zum Download bereitgestellt 💙. Schon entdeckt? 👉 http://bit.ly/30pjrWE

 
Hautschutz- und Fixierungstipps

Fixieren mit speziellen Omnipod-Fixierungspflastern

Trage ich den Omnipod am Bauch, Hüfte, Oberschenkel oder am unteren Rücken, verwende ich in der Regel die OmniPod-Fixierungspflaster. Die sind praktisch, weil sie schon auf die Größe des OmniPods zugeschnitten sind und man sie nur noch aufkleben muss. Sie bestehen aus antiallergischem Klebstoff, enthalten 30 % mehr Klebstoff als die handelsüblichen Pflaster und Tapes, so dass ein guter Halt, auch bei Nässe und Extrembelastung 3-5 Tage (je nach Belastung und Wasserkontakt) mindestens gegeben ist.

Übrigens gibt es diese auch passend für alle gängigen CGM-Sensoren und in den buntesten Farben, schaut hier: Auswahl Fixierungspflaster. Bevor ich den Omnipod setze, sprühe ich großzügig den Hautbereich mit Desinfektionsmittel ein, lasse es trocknen, setze wie gewohnt meinen OmniPod an die desinfizierte Stelle und direkt darüber klebe ich dann das Fixierungspflaster:

OmniPod Patch

Tape OmniPodFixieren mit  Kinesiologie-Tape

Bei extremen Temperaturen, sehr schwitzigen Angelegenheiten, bzw. Austoben im Wasser, Springen vom Sprungbrett etc. pp. fixiere ich oft auch mit Elyth- oder anderen Kinesiologie-Tape, welches ich in zwei Streifen teile und wie ein Kreuz über den OmniPod klebe (siehe Foto links). Die Ecken des Tapes runde ich ab, so dass sich diese nicht so schnell an den Rändern lösen können und ich damit an meinen Sport-Shirts oder sonst wo 😉 kleben bleibe. Damit ist der OmniPod doppelt und dreifach gesichert. Auch den Bereich, den ich mit dem Kinesiologie-Tape beklebe, desinfiziere ich vorher, lasse das Desinfektionsmittel trocknen und klebe es erst dann auf. Damit hält es oft sogar so fest, dass ich bei Podwecksel Pflasterlöser verwenden muss.

Trage ich den Omnipod am Oberarm, wickele ich das Tape einmal komplett um Arm und Omnipod (siehe Foto rechts unten). Ich verwende gerne das Elyth-Tape, es ist hautverträglich, atmungsaktiv und wasserbeständig
Und das Trägermaterial trocknet schnell: Auswahl Elyth-Tape

Autsch&GoAutsch&Go – Tapes, die auf sich selbst haften

Auch Autsch&Go ist für den Oberarn wunderbar geeignet, beachtet aber: Es klebt wirklich nur auf sich selbst und nicht auf der Haut. Wie ihr rechts auf dem Bild erkennen könnt, wickele ich das Tape einmal komplett rum. Da es wunderbar auf sich selbst klebt, hält es problemlos die kompletten drei Tage, die der Omnipod an seinem Platz verweilt. Manchmal bin ich ganz froh darüber, mal etwas weniger Kleber auf der Haut zu haben, nicht nur deswegen finde ich, dass Autsch&Go eine gute Alternative ist. Es ist zudem elastisch, hautfreundlich, atmungsaktiv, robust, rutschfest und Schweiß- und wasserbeständig. Es eignet sich außerdem für die Stabilisierung und Ruhigstellung von Körperteilen oder Fixierung von Wundauflagen und Coolpacks. Ich mag auch die verschiedenen, bunten Designs. Hier hat man die Qual der Wahl: Auswahl Autsch&Go.

Armguard

Armguards nutze ich auch nicht selten, gerne beim Schwimmen oder auch zum Kühlen des Insulins (siehe unten), im Zweifel tut es auch mal eine zerschnittene Socke ;). Letztere musste bei mir in einer „Notsituation“ beim Schwimmen mal zerschnitten werden und zum Einsatz kommen ;), da ich meinen Armguard zu Hause vergessen hatte. Unauffälliger und stylischer sind dann doch die Amguards, die es in verschiedenen Farben und Größen gibt: Auswahl Armguards. 

 
Armguard
 

Insulin im Omnipod vor Hitze schützen

Spätestens seitdem ich bei einer Wanderung in Italien auf dem Monte Baldo erlebt hatte, dass Insulin bei Temperaturen über 40°C tatsächlich ziemlich schnell zerfallen kann, habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht, wie ich es vor Hitze schützen kann. Vorher war ich da auch eher „leichtsinnig“. Ich konnte bei besagter Wanderung von Glück reden, dass ich in einer Kühltasche noch Ersatz-Insulin dabei hatte und habe aus meinem Fehler gelernt ;).

Oft lese ich in Foren, „ach… ich kühle mein Insulin nie in der Insulinpumpe, das mache ich schon seit 35 Jahren so, das ist noch nie beschädigt gewesen“. Nun ja, bis man es eben doch mal erlebt. Fakt ist nun mal, dass Insulin ein Eiweiß ist und bei Temperaturen über 40°C zerfallen und unbrauchbar werden kann. Beschädigtes Insulin ist übrigens meistens an einer Eintrübung oder Ausflockung zu erkennen. Häufige Katheterverschlüsse bei Insulinpumpen können auch durch eine solche Insulinausflockung verursacht werden.

-> Hier mehr dazu: Diabetes im Sommer: Hitzetipps von Ulrike

Wie kühle ich nun aber das Insulin im Omnipod? Ich nutze für den Pod einen extra Kühlschal oder ein Kühltuch/nasses Tuch, das ich etwa in der Sauna oder eben bei starker Hitze zusätzlich über das Tape um den Pod  wickele (solche gibt es beispielsweise in Sportgeschäften). So bleibt das Insulin lange kühl. Damit sich nichts löst, trage ich gerne einen Armguard drüber, fertig. Es reicht auch aus, direkt den Armguard zu befeuchten. Allerdings trocknet dieser nach einer gewissen Zeit. In dem Fall heißt es, jede Wasserquelle mitnehmen und neu befeuchten ;). 

Wenn man den Omnipod am unteren Rücken oder Bauch trägt, kann man auch einen Bauchgurt nutzen und ein feuchtes Tuch/Kühltuch auf Höhe des Pods unter klemmen: Auswahl Bauchgurt.

Vielleicht haben euch meine Tipps weitergeholfen? Ergänzt gerne eure noch in den Kommentaren :). Wir sind gespannt.