Mein Name ist Daniel Schulze, ich bin 36 Jahre alt und habe seit dem dritten Lebensjahr Diabetes Typ I. Meine Kindheit und Jugend verlief mit den wahrscheinlich „normalen“ Höhen und Tiefen ab, genauso wie bei den nicht-Diabetikern auch. Die Freude darüber, in DDR-Zeiten ein Eis für Diabetiker bekommen und essen zu dürfen war genauso groß wie die Möglichkeit der Teilnahme an der ersten Klassenfahrt, die erste Insulinpumpe erhalten zu dürfen und später eigenständig arbeiten und leben zu können. Mein Diabetes lebt nicht mit mir – sondern ich mit ihm. Meine Mutter hat mir mit ihrem Wissen als Krankenschwester stets mit allen möglichen Dingen und Mitteln geholfen und mir so eine schöne und lebenswerte Kindheit und Jugend beschert. Ohne diese Erziehung mit Regeln und Vorschriften würde ich heute nicht dort stehen, wo ich bin. Danke Mutti!
Mein Leben verbrachte ich seit der Kindheit in Berlin, mit vielen Besuchen bei meiner Familie in Weimar – meinem Geburtsort. Oma, Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins – alle haben immer auch ein Auge auf mich gehabt und waren besorgt, wenn mal was nicht planmäßig verlief. Als ich 12 Jahre alt war verbrachte ich seitdem viele Sommerferien dort. Einmal ging es schief, da hat mir der Diabetes seine Grenzen aufgezeigt. Danach wurde es bedeutend besser und mit Beginn der Insulinpumpentherapie befand ich mich in einer „schönen, neuen Welt“. Aus heutiger Sicht kann ich mir das Leben ohne die Insulinpumpe gar nicht mehr vorstellen. Sie hat auch nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass ich im Dreischichtbetrieb arbeiten und in den Städten Hamburg, Frankfurt / M, Dresden, Ingolstadt und München leben konnte. Heute nun ist es seit 15 Jahren Augsburg, Dienstort München, ein Job im Büro, mit viel Auswärtstätigkeiten im Bundesland.
Neben dem Beruf gehe ich ein bis zweimal die Woche zum Tanzen (Standard, Latein), lerne portugiesisch und treffe mich gerne mit meinen Freunden. Wir unternehmen viel am Tag und auch bei Nacht, gerne bin ich aber auch mal für mich. Verreisen ist etwas, was ich nur zu gerne mache! Ob Portugal, Spanien oder in anderen Ländern Europas verbrachte ich ebenso schöne Urlaube wie auch in Kenia, Ägypten, Mexiko und den USA. Das Reisen mit einer Insulinpumpe ist besser geworden, aber noch ausbaufähig. Seit neun Jahren lebe ich in einer glücklichen Beziehung, was das Leben stimmig macht und liebevoll abrundet. Ich bin glücklich und mir geht es gut!
Der Jakobsweg tauchte irgendwann mal in meinem Gedächtnis auf, als der tolle Hape Kerkeling darüber schrieb. Tränen habe ich gelacht und auch viel darüber nachgedacht. Warum und wann ich mich dazu entschloss den Jakobsweg gehen zu wollen weiß ich nicht.
Aber: Im Mai geht’s los und ich freue mich riesig darauf.
Ja, ich werde ihn alleine gehen. Ja, es ist alles neu für mich. Ja, ich schaffe es.
Ich werde den portugiesischen Jakobsweg wandern. Von Porto aus führt mich mein Weg vorbei an den Städten Barcelos, Ponte de Lima, Valença (Portugal), Tui (Spanien), Redondela, Pontevedra und Caldas de Reis bis nach Santiago de Compostela. Vamos!
Euer Daniel
Mehr von Daniel findet ihr hier:
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (2): Die Vorbereitungen sind in vollem Gange
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (3): „Ich packe meinen Koffer und nehme folgende Diabetes-Hilfsmittel mit auf meine Reise“
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (4): Tag 1: Beginn in Porto, 24.05.2017
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (5): Tag 2: Beginn Vila do Conde, 25.05.2017
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (6): Tag 3: Barcelos / Beginn Ponte de Lima, 26.05.2017
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (7): Tag 4: Beginn Rubiães, 27.05 2017
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (8): Tag 5: Beginn Valença, 28.05.2017
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (9): Tag 6: Beginn Redondela, 29.05.2017
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (10): Tag 7: Beginn Pontevedra, 30.05.2017
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (11): Tag 8: Beginn Caldas de Reis, 31.05.2017
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (12):Tag 9: Beginn Padrón, 01.06.2017, ca 06:30 Uhr
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (13):Tag 10: Beginn Finesterre, 02.06.2017, ca. 07:30 Uhr
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (14):Tag 11: Beginn Santiago de Compostela, 03.06.2017, ca. 07:00 Uhr
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (15):Tag 12: Afife, 04.06.2017
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (16):Tag 13: Afife, 05.06.2017, 09:00 Uhr
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (17):Tag 14: Afife, 06.06.2017, 09:00 Uhr
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (18):Tag 15: Afife, 07.06.2017, 09:00 Uhr
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (19):Tag 16: Porto, 08.06.2017, 03:00 Uhr
Daniel Schulze pilgert auf dem Jakobsweg (20):Tag 17: Augsburg (Ende / Fim)
Ja, NATÜRLICH schaffst Du es, Daniel! Und ich – wir alle – freuen uns sehr aufs lesende Mitreisen! Alles Gute Dir, Eike :o)
Der Einführungstext ist ja schon mal so richtig schön zu lesen…..da darf man jetzt schon mit Spannung auf die folgenden Reiseberichte warten….. Ich freu mich drauf!
Hi Daniel ,
Finden wir das klasse , allzeit guten Tritt auf dem Weg !!
LG
Axel und Margit
Hallo Daniel!
Ich finde Deine Geschichte, besser noch Dein Leben, sehr schön und rührend geschrieben!
Ich wünsche Dur schon jetzt alles Gute und einmalige Erlebnisse!
Dein Freund Matthias
Lieber Daniel!
Was für ein toller „Einstiegsbericht“. Wir werden Deine Wanderung hier verfolgen und wünschen Dir eine unvergessliche Zeit auf Deiner Pilgerreise.
Henrik & Sabrina
Hallo Daniel, Deine Einleitung hast sehr schön geschrieben. Ich wünsche dir eine gute Reise mit vielen schönen Begegnungen, bleibenden Eindrücken und guten Gedanken. Bleib immer gut im Tritt. Ich begleite dich gern.
Mutti
Wünschen dir alles Liebe auf deiner Reise, viele schöne Begegnungen, Eindrücke, Erfahrungen und lerne dich selbst neu entdecken. Wir freuen uns, das wir dich auf diesem Weg begleiten dürfen, wenn auch nur über dieses Medium. Bleib immer gut im Tritt und bei bester Gesundheit. Dein Vortext, einfach schön geschrieben.
LG Heike und Reiner
Alles Gute wünschen dir B&G.
Wir wissen du schafft es.
Bis bald.
Liebe Familie, liebe Freunde, habt alle vielen Dank für Eure lieben Zeilen! Ich freue mich sehr!
Viele Grüße, Daniel