Kategorie: Wissen

Kann Diabetes eigentlich vererbt werden? Diabetiker.Info liefert Euch die Antwort auf diese Frage

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Kann Diabetes vererbt werden? Ja und nein. © SSilver / Fotolia

Eine genetische Veranlagung allein führt nicht automatisch zu einer Diabetes-Erkrankung. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Dennoch haben erstgradig Verwandte von Typ-1-Diabetikern ein durchschnittlich 20-fach höheres Risiko, von der Stoffwechselerkrankung heimgesucht zu werden. Das heißt im Detail:

  • Mutter oder Vater sind Typ-1-Diabetiker: Risiko bis zu fünf Prozent.
  • Mutter und Vater sind Typ-1-Diabetiker: Risiko zwischen 20 und 40 Prozent.
  • Schwester oder Bruder sind Typ-1-Diabetiker: Risiko zwischen fünf und zehn Prozent.
  • Kinder aus Nicht-Typ-1-Diabetiker-Familien: Risiko 0,1 bis 0,3 Prozent.

Beim Typ-2-Diabetes hingegen fällt die Erblichkeit stärker ins Gewicht. Schließlich kann die Veranlagung für eine Insulinresistenz über mehrere Gene weitervererbt werden. Allerdings hängt die Manifestierung eines solchen Diabetes von weiteren Faktoren ab. Beispielsweise steigern übergewichtige Menschen und „Stubenhocker“, die sich wenig bewegen, die Gefahr, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Wer also weiß, dass er eine erblich bedingte Anlage beziehungsweise Empfänglichkeit für Diabetes in sich trägt, weil bereits die Eltern oder Großeltern zum Kreis der „Zuckersüßen“ zählen, sollte möglichst schon in jungen Jahren auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung achten und sich sportlich betätigen.

Zwischenbilanz: Helmholtz Zentrum München liefert erste Zahlen zur Fr1da-Studie

Fr1da
Zogen eine erste Zwischenbilanz: Familie Sondermeier, Prof. Lange, Dr. Warncke und Prof. Ziegler (v.li.). Quelle: Helmholtz Zentrum München

Eine erste Zwischenbilanz zur bayernweiten Fr1da-Studie zogen unlängst Studienleiterin Professor Dr. Anette-Gabriele Ziegler und ihr Team. Sie haben Kinder zwischen zwei und fünf Jahren auf einen möglicherweise bevorstehenden Typ-1-Diabetes untersucht.

„Im ersten Halbjahr haben wir bereits 14.000 Kinder untersuchen können – das ist weltweit einmalig“, betonte die Direktorin des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Zentrum München. Dies sei vor allem aufgrund der „exzellenten Zusammenarbeit mit den Kinderärzten“ möglich gewesen, die für die Studie hervorragende Arbeit leisten würden. Interessant war für das Studienteam auch, wie nah die ursprünglichen Schätzungen an den aktuellen Ergebnissen liegen. „Bisher wurden 49 Kinder positiv auf Typ-1-Diabetes getestet – das entspricht ziemlich exakt den von uns vorhergesagten 0,3 Prozent“, meinte Professor Ziegler.
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Schwedisches Nationales Diabetes-Register: Pumpe senkt Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall

Insulinpumpentherapie-senkt-Herzinfarktrisiko
Laut einer Studie des Schwedischen Nationalen Diabetes-Registers senkt die Insulinpumpentherapie das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko.

Typ-1-Diabetiker, die eine Insulinpumpe tragen, haben ein deutlich geringeres Risiko an einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zu sterben, als jene, die sich Insulin spritzen. Dies zeigt eine Beobachtungsstudie des Schwedischen Nationalen Diabetes-Registers, das 1996 eingeführt wurde, auf. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe sieht darin einen eindeutigen Vorteil der Pumpentherapie gegenüber der herkömmlichen intensivierten Insulintherapie. Die gemeinnützige Organisation fordert auch für Deutschland ein Nationales Diabetes-Register, um diabetesbezogene Daten zentral erfassen und auswerten zu können.

Für die Studie des Schwedischen Nationalen Diabetes-Registers wurden von 2005 bis 2012 die Daten von 18.168 Typ-1-Diabetikern herangezogen: 2.441 von ihnen trugen eine Insulinpumpe, 15.727 injizierten sich mehrmals täglich Insulin. Unter den Insulinpumpenträgern gab es 45 Prozent weniger Todesfälle aufgrund koronarer Herzkrankheit, 42 Prozent weniger starben an Herzkreislauf-Erkrankungen und allgemein starben im untersuchten Zeitraum 27 Prozent weniger als in der Gruppe derer, die mit einem Pen mehrere Einzeldosen Insulin spritzten.
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foodwatch-Studie belegt: Selbstbeschränkung der Kinder-Werbung ist wirkungslos

foodwatch-Studie
Für die Studie hat foodwatch alle an Kinder vermarkteten Produkte derjenigen Hersteller unter die Lupe genommen, die den „EU Pledge“ unterzeichnet haben. Quelle: foodwatch

Die seit 2007 bestehende freiwillige Selbstbeschränkung der Lebensmittelindustrie beim Kindermarketing ist wirkungslos: Die Hersteller bewerben in Deutschland weiterhin fast ausschließlich ungesunde Produkte gezielt an Kinder – obwohl sie sich im sogenannten „EU Pledge“ zu einem verantwortungsvollen Marketing verpflichtet haben. Das belegt eine Studie von foodwatch, die die Verbraucherorganisation kürzlich gemeinsam mit der Deutschen Adipositas Gesellschaft, der Deutschen Diabetes Gesellschaft und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe in Berlin vorgestellt hat.

Für die Studie hat foodwatch alle an Kinder vermarkteten Produkte derjenigen Hersteller unter die Lupe genommen, die den „EU Pledge“ unterzeichnet haben – mit eindeutigem Ergebnis: Trotz der Selbstverpflichtung sind 90 Prozent von insgesamt 281 untersuchten Produkten keine ausgewogenen Kinderlebensmittel nach den Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Gerade einmal 29 Produkte im Test dürften nach den Kriterien der WHO-Experten an Kinder vermarktet werden.
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Der DZD-Jahresbericht 2014 ist erschienen: Zahlen und Fakten rund ums Thema „Diabetes“

 DZD-Jahresbericht
Sollte für alle „Zuckersüßen“ zur Pflichtlektüre zählen: der DZD-Jahresbericht.

Der Jahresbericht 2014 des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) ist erschienen und steht für alle „Zuckersüßen“ zum Download bereit. 2014 war für das DZD ein entscheidendes Jahr: Fünf Jahre nach der Gründung wurde das DZD von zwölf internationalen Experten als exzellent evaluiert.

Der DZD-Jahresbericht gibt auf 52 Seiten einen Überblick über zukunftsweisende Forschungsergebnisse, neue Kooperationspartner des DZD, Förderprogramme für junge Wissenschaftler und liefert interessante Zahlen und Fakten. Selbstverständlich erhalten die Leser auch Informationen zum aktuellen Stand der Multicenterstudien. Ein Ausblick auf die nächste Förderperiode DZD 2.0 zeigt zudem die zukünftige Forschungsausrichtung auf.