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Ein Erfahrungsbericht – Das Kreuz mit der Kostenübernahme (II): Warum zahlt die Krankenkasse nicht?

Sebastian, der seit nunmehr 38 Jahren an Diabetes mellitus Typ 1 leidet, hält sich in Sachen Neuerungen und Entwicklungen innerhalb der Diabetestherapie stets auf dem Laufenden. Mit großem Interesse verfolgte der Architekt die Einführung des FreeStyle Libre Flash Glukose Messsystems von Abbott. Nachdem er sich ausgiebig mit dem Flash Glucose Monitoring System (FGMS) auseinandergesetzt hatte, war für den Typ-1-Diabetiker klar: „Auch ich möchte von den Vorzügen des FreeStyle Libre, das das mehrmals tägliche Piksen in den Finger zur Ermittlung der Blutzuckerwerte komplett überflüssig macht, profitieren.“

FreeStyle Libre: Warum zahlt die Krankenkasse nicht?
Im Blickpunkt: das FreeStyle Libre Flash Glukose Messsystems von Abbott. Quelle: Freestyle Libre

Gesagt, getan: Im Frühjahr letzten Jahres beantragte Sebastian das FreeStyle Libre Flash Glukose Messsystem bei seiner Krankenkasse. Als seine Anfrage auf Kostenübernahme positiv beantwortet wurde, ließ er sich umgehend bei Abbott registrieren. Monate strichen ins Land.

Dann, endlich: Sebastian bekommt von Abbott grünes Licht. Er ist auf der Warteliste so weit nach oben gerutscht, dass er das Gerät kaufen darf. „Freudig rufe ich bei meiner Krankenkasse an und frage nach, wie die Kostenübernahme genau erfolgen soll“, erzählt der langjährige Diabetiker. „Daraufhin teilt man mir allerdings mit, dass die Kasse grundsätzlich die Kosten übernehmen würde, in diesem Fall aber – aufgrund eines Urteils des Bundessozialgerichtes (BSG) – die Kostenübernahme untersagt sei.“

Sebastian versteht die Welt nicht mehr. „Wie kann es sein, dass eine Krankenkasse Kosten übernehmen will, dies aber ein Gericht verbietet? Oder nimmt mich meine Krankenkasse auf den Arm, indem sie das Urteil vorschiebt, um nicht zahlen zu müssen?“

Für Sebastians Diabetesberaterin ist klar: „Das von mir befürchtete Szenario scheint somit nun schon eingetreten zu sein. Das Urteil des BSG wird von den Kassen pauschal auf alle Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) und Flash Glucose Monitoring (FGM) angewendet und nicht nur auf das dort streitgegenständliche CGM-System bezogen. Meines Erachtens nach werden neben Abbott daher auch andere Medizintechnik-Unternehmen die Auswirkungen wohl bald massiv zu spüren bekommen.“

Fakt ist, dass das BSG im Juli 2015 entschieden hat, dass Systeme zur „kontinuierlichen Messung des Zuckergehalts im Unterhautfettgewebe“ (CGM) keine Hilfsmittel sind, sondern als „neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode“ (NUB) gelten, die grundsätzlich erst nach einer positiven Empfehlung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) übernommen werden darf. Bis zu einer solchen Empfehlung dürfen die Kosten eines CGM daher nur im Einzelfall auf Antrag und nach Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) erstattet werden.

Mehr Infos zum Thema „FreeStyle Libre: Warum zahlt die Krankenkasse nicht?“ liefert Euch auch unser Beitrag CGM, FGM und Insulinpumpe: Das Kreuz mit der Kostenübernahme.

Aktuelles aus der Forschung: Schwangerschaftsdiabetes beeinflusst die fetale Hirnreaktion des Kindes

Die Weichen für Übergewicht und Diabetes könnten sich nach aktuellen Erkenntnissen schon im Mutterleib stellen. Eine Forschergruppe um Professor Hubert Preißl und Professor Andreas Fritsche vom Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD), dem Universitätsklinikum Tübingen und dem Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrums München an der Universität Tübingen wies erstmals in ihrer kürzlich veröffentlichten Studie nach, dass Schwangerschaftsdiabetes die fetale Hirnreaktion nach einer Mahlzeit der Mutter verlangsamt.

fetale Hirnreaktion
DZD-Wissenschaftler des Universitätsklinikums Tübingen wiesen in einer Studie nach, dass Schwangerschaftsdiabetes die fetale Hirnreaktion nach einer Mahlzeit der Mutter verlangsamt. © Photographee.eu / Fotolia

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Gesunde Snacks für Diabetiker: Gemüsechips

Es gibt Dinge, denen wir einfach nicht widerstehen können. Dazu gehören zum Beispiel Kartoffelchips. Jeder weiß, dass Fertigchips aus der Tüte alles andere als gesund sind, da sie nicht nur künstliche Aromen und Geschmacksverstärker enthalten, sondern meist frittiert und damit sehr fettig sind. Doch was tun, wenn man abends gemütlich auf dem Sofa sitzt oder zwischendurch einfach mal Appetit auf einen kleinen Snack hat? Diabetiker.Info hat die Lösung.
Wusstet ihr, dass man sich aus Gemüse leckere und gesunde Gemüsechips ganz einfach selber machen kann? Egal ob Kartoffeln, Karotten, Kürbis oder Zucchini, Gemüsechips kann man in vielen Varianten und mit nur wenig Fett selbst im Ofen zubereiten. Und so einfach geht’s:

Gemüsechips
Gesunde Snacks für Diabetiker: mit diesen selbstgemachten, knackigen und fettarmen Gemüschips könnt Ihr ohne Reue knabbern! © Marek © Viktor © la_vanda © nito / Fotolia

Zutaten

  • Gemüse nach Wahl (z.B. Kartoffeln, Süßkartoffeln, Karotten, Kürbis, Rote Bete, Wirsing, Zucchini, Aubergine)
  • Olivenöl
  • Gewürze nach Wahl (z.B. Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Chili, Rosmarin)

Zubereitung

Das Gemüse putzen und schälen. Mit einem Gemüsehobel in dünne Scheiben schneiden. Dabei gilt: je dünner die Scheiben, desto knuspriger die Chips.

Die Gemüsechips in eine Schüssel geben und mit Olivenöl, Salz und Gewürze vermischen.

Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Gemüsechips gleichmäßig darauf verteilen.

Das Ganze im Ofen bei 140°C Umluft für ca. 40-50 Min. backen. Die Backzeit ist abhängig von der Dicke und dem Feuchtigkeitsgehalt der Gemüsescheiben. Wenn sie leicht braun werden, sollten die Gemüsechips knusprig und fertig sein.
TIPP: Den Ofen zwischendurch immer mal wieder öffnen, damit der Wasserdampf entweichen kann.

Langzeitblutzuckerwert HbA1c im Blickpunkt: Nur die Hälfte der Diabetiker erreicht die Zielwerte

Er bringt ans Tageslicht, wie hoch der Blutzucker im Schnitt in den vergangenen acht bis zwölf Wochen war: der Langzeitblutzuckerwert (HbA1c). Doch leider fällt dieser Wert bei etlichen Diabetikern höher aus, als er eigentlich sein sollte. Eine zufriedenstellende Blutzuckerkontrolle (HbA1c ≤ sieben Prozent) erzielt in Deutschland nur etwa die Hälfte der Diabetiker. Besonders dramatisch ist die Lage bei jungen Typ-1-Diabetikern: Von den an einer Studie teilnehmenden Teenagern erreichte nur etwa ein Viertel die Blutzuckerzielwerte. Aktuellen Daten zufolge bleibt auch bei den insulinbehandelten Typ-2-Diabetikern die große Mehrheit hinter den Erwartungen zurück: Nur 21 Prozent kamen auf einen HbA1c unter sieben Prozent.

Langzeitblutzuckerwert
Wichtiger Laborwert: Der Langzeitblutzuckerwert HbA1c erlaubt einen Rückschluss auf die Qualität der Blutzuckereinstellung der letzten acht bis zwölf Wochen. ©bbroianigo / PIXELIO

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Diabetiker mit Migrationshintergrund: Organisationen setzen sich für eine bessere Versorgung ein

Fast ein Fünftel aller in Deutschland lebenden Menschen hat einen Migrationshintergrund. Laut Schätzungen sind etwa 600.000 von ihnen an Diabetes mellitus erkrankt. Experten vermuten, dass die Dunkelziffer noch höher ist und wegen der derzeit hohen Zuwanderung von Flüchtlingen noch weiter ansteigen wird. Aufgrund von kulturellen, sprachlichen und häufig auch bildungsbedingten Barrieren lässt sich die tatsächliche gesundheitliche Lage von Menschen mit Migrationshintergrund nur schwer erfassen. Die Versorgung dieser Bevölkerungsgruppe sei jedoch schlechter als die der Gesamtbevölkerung. Darauf weist diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hin.

Diabetiker mit Migrationshintergrund
Diabetiker mit Migrationshintergrund: die hiesigen Diabetes-Organisationen setzen sich für eine bessere Integration und Versorgungein. © Markus Mainka / Fotolia

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